Matchwinnerin in der alten Heimat

Ein Dreierpack von Mandy Islacker sichert dem 1. FFC Frankfurt den 3:0-Auswärtssieg gegen die SGS Essen

Der 1. FFC Frankfurt hat sich in der Allianz Frauen-Bundesliga vom fünften auf den vierten Tabellenplatz vorgeschoben: Das Team von Cheftrainer Matt Ross siegte bei der SGS Essen dank eines Dreierpacks von Torjägerin Mandy Islacker mit 3:0 und profitierte vom torlosen Remis des SC Freiburg gegen die TSG 1899 Hoffenheim. In einer zunächst offenen Partie präsentierten sich die Frankfurterinnen äußerst effektiv in der Verwertung ihrer Torchancen. Ein starkes Comeback im FFC-Trikot feierte dabei Sophie Schmidt, die mit einer Maske auflaufen konnte.

Das bittere Pokal-Aus in Freiburg unter der Woche hing den FFC-Spielerinnen offensichtlich noch in den Köpfen, zumindest hätte man dies in der Anfangsphase so interpretieren können. Denn wie schon in Freiburg waren es die Gastgeberinnen, die sich dem Tor am schnellsten näherten: Linda Dallmann setzte sich auf der rechten Seite durch, ihre Hereingabe ins Zentrum ging jedoch an Freund und Feind vorbei (4.). Viel passierte in diesen Minuten nicht, zumindest in den beiden Strafräumen. Allerdings war die SGS Essen die aktivere Mannschaft, die die Mehrzahl der Zweikämpfe gewann und in dieser Phase auch die bessere Spielanlage an den Tag legte. Der FFC fand in der Offensive lange nicht statt – und bekam die überraschende Führung auf dem Serviertablett gereicht: Isabel Hochstein ließ sich auf der linken Seite einen sicheren Ball von Kathrin Hendrich abluchsen. Die Nationalspielerin zog zur Grundlinie und legte für die mitgelaufene Mandy Islacker auf, die von Irini Ioannidou geschubst und somit um eine Torchance gebracht wurde. Ein klarer Fall für FIFA-Schiedsrichterin Dr. Riem Hussein, die sofort auf den Punkt zeigte. Entgegen der bekannten Fußballer-Weisheit trat die Gefoulte selbst an – und verwandelte (27.). Eine Führung aus dem Nichts, doch entschuldigen mussten sich die Frankfurterinnen nun nicht dafür. Es kam sogar noch besser aus FFC-Sicht, denn auch aus der zweiten Chance des Spiels entsprang ein Tor: Nach einer Flanke von Yuki Nagasato stand Mandy Islacker sträflich frei und hatte keine Mühe, das Leder an SGS-Torfrau Lisa Weiß vorbei ins rechte Eck zu schieben – 2:0 (31.). Die Essenerinnen waren nun sichtlich geschockt. Ein Zustand, den der FFC beinahe noch weiter ausgenutzt hätte: Bei einem Kopfball von Lise Munk nach einer Ecke von Sophie Schmidt war Lisa Weiß bereits geschlagen, aber Sara Doorsoun klärte per Kopf auf der Linie (36.). Auf der Gegenseite hatte dann die agile, aber weitestgehend glücklose Charline Hartmann die Chance zum Anschlusstreffer: Ihr Heber gegen die herauseilende FFC-Torfrau Desirée Schumann ging deutlich am Kasten vorbei (37.). In der Schlussminute der ersten Hälfte setzte dann Linda Dallmann einen 17-Meter-Freistoß an die Latte.



Drei Minuten nach Wiederanpfiff eine brenzlige Situation in der FFC-Abwehr,als eine Kopfball-Rückgabe von Marith Prießen zu einer größeren Herausforderung für Desirée Schumann wurde. Dann fasste sich Sophie Schmidt ein Herz: Die schneller als erwartet wieder einsatzfähige Mittelfeldspielerin tankte sich bis in den Essener Strafraum durch und scheiterte erst an Lisa Weiß, die dank eines tollen Reflexes zur Ecke klärte (58.). Viele Chancen gab’s in der Folge nicht, das Niveau verflachte nun. Zum einen lag dies daran, dass die SGS Essen nicht mehr an die ordentliche Anfangsphase der Partie anknüpfen konnte und eine zu hohe Fehlerquote hatte. Zum anderen schaffte es der 1. FFC Frankfurt lange Zeit nicht, die sich nun mehr und mehr bietenden Räume für klar herausgespielte Konter zu nutzen. So musste es dann einmal mehr Mandy Islacker in die Hand nehmen und einen unnachahmlichen Sololauf zum entscheidenden 3:0 abschließen (77.). Drei Tore in ihrer Heimat – was für ein Tag für alte und höchstwahrscheinlich auch künftige Bundesliga-Torschützenkönigin, die ihr Trefferkonto auf 16 erhöhte! Und spätestens damit war dann auch der „Deckel drauf“ – schließlich ist ein 2:0-Vorsprung noch kein sanftes Ruhekissen, wie man seit dem Hinspiel in Frankfurt weiß. Alles in allem feierte der 1. FFC Frankfurt somit einen verdienten zweiten Bundesliga-Auswärtssieg in Folge, auch wenn es zu Beginn nicht nach einem derart deutlichen Resultat ausgesehen hatte.

Das nächste FFC-Heimspiel in der Allianz Frauen-Bundesliga findet zu einem ungewöhnlichen Zeitpunkt statt: Am Montag, dem 27. März 2017, 20.00 Uhr, steigt im Stadion am Brentanobad die Revanche für das DFB-Pokal-Viertelfinale, wenn der 1. FFC Frankfurt den SC Freiburg empfängt. Die Partie wird live auf Sport1 übertragen.

FFC-Cheftrainer Matt Ross: „Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis, erst recht nach der Enttäuschung von Freiburg, die wir zu Beginn noch in unseren Köpfen hatten. Einmal mehr hat dann die individuelle Qualität von Mandy Islacker den Unterschied ausgemacht. In der zweiten Hälfte haben wir dann nichts mehr anbrennen lassen und den Auswärtssieg unter Dach und Fach gebracht. Im spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen mit unseren Konkurrenten in der oberen Tabellenhälfte waren dies drei wichtige Punkte!“

Daniel Kraus, Trainer SGS Essen: „Ich muss mich bei unseren Zuschauern entschuldigen. Nach einem eigentlich guten Beginn haben wir Frankfurt mit zwei individuellen Fehlern ins Spiel kommen lassen und danach einen desolate Körpersprache an den Tag gelegt. In der zweiten Hälfte waren wir dann bemüht auf mäßigem Niveau. Insgesamt eine enttäuschende Leistung, weil wir geglaubt hatten, schon weiter zu sein. Es war eine Lehrstunde von Frankfurt in Sachen Einsatzwille und Zweikampfstärke.“

FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Das heutige 3:0 in Essen war eine großartige Reaktion auf die schmerzhafte Niederlage in Freiburg! Wir haben heute mit großem Teamgeist untermauert, dass wir durchaus den Blick nach vorne gerichtet haben. Es ist schon klasse, mit welcher Souveränität Mandy Islacker der Garant für den heutigen Sieg war.“

SGS Essen: Weiß – Klasen, Hochstein (46. Lehmann), Ostermeier, Ioannidou – Martini, Ando – Wilde (46. Brüggemann), Dallmann, Doorsoun-Khajeh – Hartmann (80. Anyomi).

1. FFC Frankfurt: Schumann – Hechler, Prießen, Bartusiak, Störzel (82. Matheis) – Nagasato, Schmidt, Groenen, Hendrich – Munk (70. Matuschewski) – Islacker (83. Anstatt).

Tore: 0:1, 0:2, 0:3 Islacker (27./Elfmeter, 31.,77.)

Schiedsrichterin: Dr. Riem Hussein (Bad Harzburg)

Zuschauer: 1.132

Gelbe Karten: Hartmann, Brüggemann

(Bilder: Carlotta Erler / www.picture-alliance.com)

19.03.2017
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