Arbeitssieg im Paradies

Der 1. FFC Frankfurt setzt sich beim FF USV Jena mit 1:0 durch und realisiert den dritten Auswärtssieg in Serie

Ein Auswärtssieg mit einem Tor Differenz. So wie in den vergangenen Jahren endete das FFC-Gastspiel beim FF USV Jena auch diesmal. Nur mit dem Unterschied, dass diesmal ein Treffer reichte: Mit dem 1:0-Erfolg in Thüringen, bei dem Mandy Islacker ihr 17. Saisontor erzielte, bleibt der 1. FFC Frankfurt Tabellenvierter in der Allianz Frauen-Bundesliga. Ein gelungenes Bundesliga-Debüt feierte Torfrau Cara Bösl, die ihren Kasten sauber hielt.

Nichts für schwache Nerven waren die letzten drei FFC-Begegnungen an der Saale: Zwei Mal gab’s den entscheidenden Siegtreffer in der Nachspielzeit und 2013/14 war die Hinausstellung von Desirée Schumann der „Aufreger“. Auch diesmal waren die Augen wieder auf eine FFC-Torfrau gerichtet, in diesem Fall auf eine Debütantin. Knapp drei Minuten dauerte es, bis Cara Bösl ihren ersten Ball in der Allianz Frauen-Bundesliga halten durfte, wobei der harmlose Distanzschuss von Marie-Louise Herrmann keine große Herausforderung darstellte. Die Torfrau war die Jüngste in einem FFC-Team, bei dem Schwerpunkt diesmal eher auf Erfahrung denn auf jugendlicher Leichtigkeit lag. Interessante Torraumszenen blieben erst einmal die Ausnahme im Jenaer Paradies, da wo das Ernst-Abbe-Stadion steht. Die abstiegsbedrohten Gastgeberinnen waren zwar die aktivere Mannschaft, schafften es aber nicht, die FFC-Abwehr ernsthaft in Gefahr zu bringen. Und da den Frankfurterinnen in der Offensive ebenso die nötige Durchschlagskraft fehlte, spielte sich die Anfangsphase eben zwischen den Strafräumen ab. Mitte der ersten Hälfte nahm die Partie dann langsam Fahrt auf, auch dank einer taktischen Umstellung beim FFC. Zunächst aber der USV: In der 26. Minute schloss Ivana Rudelic etwas zu hektisch ab und drosch den Ball aus 25 Metern in die dritte Etage. Auf der Gegenseite war es Lise Munk, die nach einer schönen Einzelaktion von Jackie Groenen zum Abschluss kam – abgeblockt (28.). Und dann klingelte es im Jenaer Kasten: Yuki Nagasato legte für Mandy Islacker quer und die Torjägerin ließ sich nicht zwei Mal bitten – 1:0 (28.). Der FF USV Jena hätte fast die schnelle Antwort parat gehabt: Bei einem Kopfball von Lina Hausicke nach einer Ecke war Cara Bösl schon geschlagen, doch Kathrin Hendrich klärte – ebenfalls mit dem Kopf – auf der Linie (31.).

Die Gäste erwischten dann wieder den besseren Start in die zweite Hälfte: Nach einer Vorlage von Mandy Islacker, die sich über links durchgesetzt hatte, zielte Sophie Schmidt haarscharf am rechten Pfosten vorbei (49.). In der 55. Minute war es Laura Störzel, die nach einer abgewehrten Flanke energisch nachsetzte und USV-Torfrau Kathrin Längert mit einem Flachschuss aus halblinker Position prüfte. Eine Schrecksekunde für alle FFC-Fans in der 67. Minute, als Mandy Islacker umknickte und behandelt werden musste. Doch die Torjägerin vom Dienst biss auf die Zähne: Nachdem das rechte Sprunggelenk getapt wurde, ging’s nach einigen Minuten weiter. Eine Untersuchung am morgigen Montag wird Aufschluss darüber geben, ob eine Verletzung vorliegt und ob der Länderspiel-Einsatz gegen Kanada gefährdet ist. Dem Spielgeschehen tat die Unterbrechung nicht gut, die Partie plätscherte nun dahin. Womit der FFC naturgemäß, als führende Mannschaft, weniger ein Problem hatte als sein Gegner. Jena blieb bis zum Schluss bissig und kämpfte um den Ausgleich, allerdings war der FFC in der Defensive jederzeit Herr der Lage. Das einzige, das man den Gästen vorwerfen konnte: Die wenigen Kontersituationen wurden nicht klar ausgespielt, der beruhigende zweite Treffer blieb aus. Aber auch so reichte es für den viermaligen Champions-League-Sieger zum dritten Auswärtssieg in Folge.



Für die deutschen Nationalspielerinnen Kathrin Hendrich und Mandy Islacker sowie für die Kanadierin Sophie Schmidt geht es am nächsten Sonntag gleich wieder nach Thüringen, wenn die DFB-Auswahl in Erfurt auf Kanada trifft (Anstoß 15.00 Uhr). Auch die weiteren Auswahlspielerinnen sind natürlich mit ihren Teams unterwegs. Der 1. FFC Frankfurt ist dann erst wieder in drei Wochen im Einsatz: Am Sonntag, dem 23. April 2017, 14.30 Uhr, empfängt das Team von Cheftrainer Matt Ross den aktuellen DFB-Pokalsieger VfL Wolfsburg im Stadion am Brentanobad.

FFC-Cheftrainer Matt Ross:
„In Jena geht es immer hart zur Sache – das war auch heute nicht anders. Wir mussten bis zum Abpfiff für unseren Sieg kämpfen! In den ersten 25 Minuten war unser Gegner immer einen Tick eher am Ball, während wir noch nicht zu unserer Passsicherheit gefunden hatten. Nach unserer taktischen Umstellung und erst recht nach der Führung durch Mandy haben wir dann mehr und mehr die Kontrolle übernommen, wobei Jena die Partie in der zweiten Hälfte offen gestalten und gerade bei Standardsituationen auch eine gewisse Gefahr ausstrahlen konnte. In den letzten zehn Minute haben wir die Führung dann bis aufs Messer verteidigt.“

Katja Greulich, Trainerin FF USV Jena:
„Es ist immer wieder bitter, nach einem Spiel festzustellen, dass man gut gespielt, aber trotzdem nichts Zählbares geholt hat. Im Prinzip bin ich heute sehr zufrieden mit meiner Mannschaft, auch wenn wir es nicht geschafft haben, ein Tor zu erzielen. Gerade in den ersten 25 Minuten haben wir richtig gut dagegengehalten, allerdings sind wir danach eingebrochen. Jetzt holen wir uns die Punkte eben im Auswärtsspiel gegen Borussia Mönchengladbach.“

FFC-Manager Siegfried Dietrich:
„Ich bin glücklich, dass wir mit einem Arbeitssieg in Jena den vierten Tabellenplatz in der Allianz Frauen-Bundesliga bestätigt haben. Wie immer in Jena war es wieder ein Kampfspiel, in dem unsere Mannschaft über weite Strecken überlegen war und Cara Bösl mit einem ,Zu-Null-Spiel‘ ein gelungenes Debüt realisieren konnte.“

FF USV Jena: Längert – Heinze, Woeller, Utes, Sedlackova – Hausicke (75. Seiler) – Hearn, Herrmann (86. Ramos Luis), Jacome Silva, Arnold – Rudelic.

1. FFC Frankfurt:
Bösl – Störzel (84. Hechler), Prießen, Bartusiak, Hendrich – Nagasato (90. Matheis), Schmidt (74. Pawollek), Groenen, Crnogorcevic – Munk – Islacker.

Schiedsrichterin:
Sandra Stolz (Pritzwalk)

Tor: 0:1 Islacker (28.)

Zuschauer:
654.

Gelbe Karten:
Hausicke – Hendrich

(Bilder: Carlotta Erler / www.picture-alliance.com)

02.04.2017
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