Siegtreffer spät, aber verdient

Ein Tor der kurz zuvor eingewechselten Lise Munk beschert dem 1. FFC Frankfurt einen 2:1-Sieg gegen Duisburg

Der 1. FFC Frankfurt hat in der Allianz Frauen-Bundesliga seinen vierten Saisonsieg realisiert: Beim Heimdebüt von Cheftrainer Niko Arnautis setzte sich der viermalige Champions-League-Sieger vor 1.320 Zuschauern im Stadion am Brentanobad mit 2:1 gegen den MSV Duisburg durch. Lise Munk gelang der späte, aber verdiente Siegtreffer nur zwei Minuten nach ihrer Einwechselung. Ende der ersten Hälfte hatte Sophie Schmidt die frühe Führung der Zebra-Frauen egalisiert.

Es war noch recht kühl im Stadion am Brentanobad, als Schiedsrichterin Kathrin Heimann die Partie in der Rödelheimer FFC-Heimstätte anpfiff – und dann folgte auch noch eine kalte Dusche. Erst vier Minuten waren gespielt, als die Zebra-Frauen mit ihrem ersten Angriff erfolgreich waren: Die ehemalige FFC-Spielerin Stefanie Weichelt hatte sich auf der rechten Seite durchgesetzt und mit einer gut getimten Flanke ihre (zu) freistehende Teamkollegin Pia Rijsdijk in Szene gesetzt, die am zweiten Pfosten ohne Mühe einnickte – 0:1. Der Treffer sorgte für Sicherheit bei den bis dahin noch punktlosen Gästen, die nicht so tief standen wie erwartet, durchaus mutig agierten und ihren Gegner kaum zur Entfaltung kommen ließen. So dauerte es 20 Minuten, bis der 1. FFC Frankfurt durch Kathrin Hendrich den ersten, noch harmlosen, Torschuss absetzte. Besser war da schon die Gelegenheit, die Kumi Yokoyama nach einem feinen Pass von Cecilie Sandvej drei Minuten später hatte, doch die Japanerin setzte den Ball nach technisch anspruchsvoller Mitnahme links am Tor vorbei. Langsam kam der FFC besser ins Spiel – und das sollte sich auch im Ergebnis bemerkbar machen: Sophie Schmidt köpfte nach einer guten Flanke von Ana-Maria Crnogorcevic zum 1:1 ein (34.). Nur eine Minute später hatte die Schweizer Nationalspielerin das 2:1 auf dem Fuß, doch MSV-Torfrau Lena Nuding parierte den Flachschuss der Stürmerin. Nichts zu halten hätte es in der 42. Minute gegeben, wenn Sophie Schmidt ihre Direktabnahme nach einer Ecke einen halben Meter weiter nach links platziert hätte. Der FFC hatte nun ganz klar Oberwasser, allerdings wurde der Schwung erst einmal durch den Pausenpfiff von Kathrin Heimann unterbrochen.

Die zweite Hälfte begann mit einer guten Aktion von Duisburgs Eshly Bakker, die Bryane Heaberlin mit einem 30-Meter-Schlenzer durchaus vor Probleme stellte, allerdings ließ sich die US-Amerikanerin im FFC-Tor nicht überrumpeln (46.). Wenig später musste sich dann MSV-Keeperin Lena Nuding strecken, um einen Schuss von Kumi Yokoyama zur Ecke abzuwehren (48.), dann zielte Tanja Pawollek aus der Distanz knapp drüber (52.). Der FFC machte da weiter, wo er vor der Pause aufgehört hatte und dominierte das Geschehen. Allerdings: Abschlüsse erfolgten meist aus Positionen außerhalb des Strafraums – die immer noch gut stehende MSV-Abwehr machte es der FFC-Offensive nicht leicht, sich in die „Box“ zu kombinieren. Wer also dachte, das 2:1 sei nur eine Frage der Zeit, sah sich getäuscht. Die Sonne hatte den Kampf gegen den Nebel Mitte der zweiten Hälfte gewonnen, der FFC hatte seinen kampfstarken Kontrahenten zu dieser Zeit noch nicht niedergerungen. Dann bewies FFC-Cheftrainer Niko Arnautis bei seinem Heimdebüt ein äußerst glückliches Händchen: Der 37-Jährige belebte die Offensive mit den Einwechselungen von Lilly Agg und Lise Munk. Und kaum auf dem Feld, war die Dänin im Stile einer „Vollblut-Stürmerin“ zur Stelle und stocherte das Leder nach einer Ecke zum 2:1 über die Linie (82.) – die erlösende und hochverdiente FFC-Führung. Zuvor hatte sie nach einem Zuspiel von Kumi Yokoyama bereits sehenswert für Lily Agg aufgelegt, die das 2:1 auf dem Fuß hatte. In den Schlussminuten ließ der 1. FFC Frankfurt dann nichts mehr anbrennen – der dritte Sieg unter dem neuen FFC-Cheftrainer Niko Arnautis war nach vierminütiger Nachspielzeit perfekt!



Am nächsten Wochenende pausiert die Allianz Frauen-Bundesliga – hochkarätigen Frauenfußball in Hessen gibt’s aber trotzdem: Am Freitag, dem 20. Oktober 2017, 16.00 Uhr, trifft die deutsche Frauen-Nationalmannschaft in Wiesbaden auf Island. Für die DFB-Frauen mit FFC-Spielerin Kathrin Hendrich ist es das dritte WM-Qualifikationsspiel, nach den Siegen gegen Slowenien und Tschechien soll der nächste Dreier her.

Christian Franz-Pohlmann, Trainer MSV Duisburg:
„Wenn man es über die gesamte Spielzeit sieht, geht der Sieg des 1. FFC Frankfurt in Ordnung, stellt man den Zeitpunkt des Siegtores in den Vordergrund, war er auch ein wenig glücklich. Wir befinden uns momentan in keiner einfachen Situation, schließlich haben wir heute schon die sechste Niederlage mit nur einem Tor Unterschied hinnehmen müssen. Unsere Marschrichtung war heute eine andere als in den letzten Wochen, wir waren mutig und haben versucht, den Gegner zu Fehlern zu zwingen. Dies ist uns auch über weite Strecken sehr gut gelungen, auch wenn wir es letztlich wieder nicht geschafft haben, uns mit Punkten zu belohnen. Dennoch können und werden wir auf dieser Leistung aufbauen!“

FFC-Cheftrainer Niko Arnautis: „Es war ein spannendes, geiles Spiel mit dem Siegtreffer kurz vor Schluss und ich bin mir sicher, dass unsere Fans heute sehr zufrieden nach Hause gegangen sind. Zunächst haben wir 20 Minuten gebraucht, um ins Spiel zu finden, doch nach dem schön herausgespielten 1:1 hat man der Mannschaft angemerkt, dass sie bis zum Schluss um den Sieg fighten wird. Wir haben gesehen, dass wir ein Team sind! In der zweiten Hälfte waren wir die aktivere Mannschaft mit den besseren Torszenen, auch wenn nicht viele Hundertprozentige dabei waren. Zudem blieb Duisburg bei Kontern immer gefährlich. Es freut mich für Lise, dass sie heute mit ihrem Treffer die Partie entschieden hat. Dieser Sieg vor der Länderspielpause hat uns allen gutgetan und jetzt können wir in Ruhe weiter daran arbeiten, den nächsten Schritt zu vollziehen!“

FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Es ist klasse, mit welcher Leidenschaft, welchem Kampfgeist und auch mit welcher Spielfreude unser Team heute nach Rückstand drei Punkte gegen den MSV Duisburg eingefahren hat. Mit dieser Leistung und der gezeigten Einstellung im Rücken können wir nun in zwei Wochen mit großer Freude zum Klassiker nach Potsdam fahren, in dem wir unsere gute Entwicklung fortsetzen wollen!“

1. FFC Frankfurt: Heaberlin – Hechler (73. Agg), Störzel, Prießen, Sandvej – Groenen, Schmidt, Pawollek (80. Munk) – Hendrich, Yokoyama (90. Ebert), Crnogorcevic.

MSV Duisburg: Nuding – Himmighofen, Martini, Kirchberger, Harsanyova (87. Dunst) – Debitzki (58. Richter), Weichelt, Dieckmann, Radtke – Bakker, Rijsdijk.

Tore: 0:1 Rijsdijk (4.), 1:1 Schmidt (34.), 2:1 Munk (82.)

Schiedsrichterin: Kathrin Heimann (Gladbeck)

Zuschauer: 1.320

Gelbe Karten:
Schmidt, Hendrich – Debitzki, Weichelt

(Bilder: Carlotta Erler / www.picture-alliance.com)

15.10.2017
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