Start in die zweite Karriere

Das Kapitel Leistungssport ist zwar beendet, doch dem Frauenfußball bleibt Kim Kulig in anderen Funktionen erhalten

Sie hat mit großem Ehrgeiz um die Fortsetzung ihrer aktiven Karriere als Fußballerin gekämpft, doch ihre bei der WM 2011 erlittene Knieverletzung lässt keinen Leistungssport mehr zu: Mit der Beantragung der Sportinvalidität beendet Kim Kulig eine vierjährige Leidensgeschichte, die mit einem Kreuzbandriss im Viertelfinale des FIFA Women’s World Cup in Deutschland begann. Die Fans des ehemaligen Frauenfußball-Shootingstars werden auch künftig auf ihre Kosten kommen: Als DFB-Mitarbeiterin und auch mit der geplanten weiteren Zusammenarbeit mit dem ZDF bei Frauenfußball-Übertragungen bleibt die 25-Jährige ihrer Sportart weiterhin verbunden.

Die im baden-württembergischen Herrenberg geborene Kim Kulig wuchs mit drei Schwestern und zwei Brüdern in Poltringen im Landkreis Tübingen auf, wo sie sich im Alter von acht Jahren dem örtlichen Fußballverein anschloss. Mit dem Wechsel zum VfL Sindelfingen geriet sie in den Blickpunkt der DFB-Auswahlmannschaften und bereits als 18-Jährige feierte sie 2009 ihr Debüt in der Nationalmannschaft. Dem Triumph bei der Europameisterschaft in Finnland im gleichen Jahr folgte 2010 der WM-Titel mit der U20-Auswahl des DFB. Zwischenzeitlich schloss sich die Mittelfeldspielerin dem damaligen Frauen-Bundesligisten Hamburger SV an, ehe sie 2011 zum 1. FFC Frankfurt wechselte.

Abseits des Platzes avancierte Kim Kulig dank ihrer unbekümmerten und sympathischen Art zu einem der Gesichter der neuen deutschen Frauenfußball-Generation. Den Erfolgen auf dem grünen Rasen folgten mediale und werbliche Präsenzen, die Kim „Coolig“ weit über das Publikum der Frauenfußball-Interessierten hinaus bekannt machten: So engagierte sich die Nationalspielerin als Markenbotschafterin der Allianz für den DFB-Hauptpartner und heutigen Namenssponsor der Frauen-Bundesliga.

Mit dem im WM-Viertelfinale gegen den späteren Weltmeister Japan erlittenen Kreuzbandriss im rechten Knie begann eine Karrierephase, die von Rückschlägen und Comeback-Versuchen geprägt war. Vor der Europameisterschaft 2013 erfolgte ein weiterer Eingriff, da das operierte Kreuzband weiterhin instabil war. Mit dem Einsetzen einer Kreuzbandplastik im Januar 2014 startete schließlich ein finaler Versuch, das lädierte Knie schmerzfrei und stabil zu bekommen. Noch einmal arbeitete Kim Kulig in einer intensiven Reha-Phase an ihrem Comeback. Die Einwechslung in einer Testpartie gegen den FC Zürich während des FFC-Trainingslagers im Januar 2015 sollte ihr letztes Spiel für den Champions-League-Sieger 2014/15 gewesen sein.



Bereits während ihrer langwierigen Verletzungsphase legte Kim Kulig den Grundstein für ihre „zweite Karriere“: Die angehende Sportfachwirtin studierte Sportmanagement und absolvierte in diesem Rahmen auch ein Praktikum beim DFB. Zur Frauen-WM in Kanada sicherte sich das ZDF die Dienste von Kim Kulig als Expertin an der Seite von Moderator Sven Voss sowie als Frauenfußball-Fachberaterin der ZDF-Redaktion. Rückblickend eine äußerst erfolgreiche Zusammenarbeit: Mit ihren analytischen Fähigkeiten, ihren sprachlichen Qualitäten sowie ihrer sympathischen Ausstrahlung führte Kim Kulig ihre neue TV-Aufgabe zur vollsten Zufriedenheit der ZDF-Verantwortlichen aus, so dass eine Fortsetzung der Tätigkeit bei künftigen Länderspielen geplant ist. Bereits am morgigen Freitag ist Kim Kulig wieder als ZDF-Expertin zu sehen, wenn die deutsche Frauen-Nationalmannschaft im ersten EM-Qualifikationsspiel in Halle/Saale auf Ungarn trifft (Anstoß 16.00 Uhr).

Darüber hinaus wird die 33-malige deutsche Nationalspielerin ab dem 1. Oktober 2015 eine Vollzeitstelle in der DFB-Zentrale bekleiden: In der Abteilung „Nationalmannschaften und Talentförderung“, die in der Direktion Frauen- und Mädchenfußball angesiedelt ist, wird Kim Kulig ihre vielfältigen Erfahrungen als aktive Fußballerin einbringen.

Kim Kulig: „Auch wenn es mir nicht leicht gefallen ist, einen endgültigen Schlussstrich unter meine aktive Karriere zu ziehen, freue ich mich nun auf interessante und anspruchsvolle Projekte, die vor mir liegen. Ich habe alles darangesetzt, wieder auf den Platz zurückzukehren, allerdings hält mein Knie den Belastungen des Leistungssports einfach nicht mehr stand. Mit meinen Tätigkeiten als Mitarbeiterin des DFB und im Redaktionsteam des ZDF bleibe ich aber dem Fußball in verschiedenen Funktionen erhalten, so dass mir der Übergang in die ,neue’ Karriere nicht schwer fallen wird. Ein ganz besonderer Dank gilt allen, die mich während der letzten schwierigen Jahre unterstützt und immer an meiner Seite gestanden haben!“

FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Es ist äußerst schade, dass die Karriere eines der größten Talente, die der deutsche Frauenfußball hervorgebracht hat, so früh endet. Kim Kulig war mit ihren Fähigkeiten nicht nur auf dem besten Weg, in die Weltspitze vorzustoßen. Sie stand auch für eine neue Frauenfußball-Generation, die sich 2011 anschickte, den großen Spuren einer Birgit Prinz, Steffi Jones, Nia Künzer oder Renate Lingor zu folgen und eine neue Ära zu prägen. Umso erfreulicher ist es, dass Kim mit Aktivitäten rund um den Frauenfußball ihrer Sportart erhalten bleibt. Ich bin mir sehr sicher, dass sie mit ihrer sympathischen Ausstrahlung, ihrem Ehrgeiz sowie ihrer Fachkompetenz auch bei ihren künftigen Aufgaben erfolgreich sein wird, sowohl als Expertin vor den ZDF-Kameras als auch bei ihrer Tätigkeit für den DFB.“

(Bilder: a2bildagentur / www.hartenfelder.de)

17.09.2015
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