Auswärtssieg bei Abwehrschlacht

Der 1. FFC Frankfurt gewinnt zum Auftakt der UEFA Women's Champions League mit 2:0 bei Standard Lüttich

Mit einem 2:0-Auswärtssieg bei Standard Lüttich ist der 1. FFC Frankfurt in die neue Champions-League-Saison gestartet – eine gute Ausgangsposition, um beim Rückspiel im Stadion am Brentanobad den Einzug ins Achtelfinale perfekt zu machen. Sophie Schmidt per Strafstoß und Kerstin Garefrekes erzielten die Treffer für den Titelverteidiger, der die Partie gegen den kompakt stehenden belgischen Rekordmeister zwar dominierte, spielerisch aber zu wenig anbot, um den Abwehrriegel noch häufiger in Gefahr zu bringen. So sahen die 2.200 Zuschauer im Stade Maurice Dufrasne ein eher chancenarmes Champions-League-Spiel, das dennoch einen hochverdienten Sieger sah.

Die taktische Ausrichtung des letzten BeNeLeague-Meisters ließ schnell erahnen, wo die Prioritäten beim ersten internationalen FFC-Gegner der Saison 2015/16 lagen: Bis auf Stürmerin Sanne Schoenmakers verirrte sich kaum eine Standard-Akteurin in die gegnerische Hälfte – defensive Kompaktheit war die oberste Pflicht. Und dennoch war es Davinia Vanmechelen, die den ersten Torschuss der Partie abgab – ein Distanzschuss, der Desirée Schumann nicht vor Probleme stellte (9.). Wenig später schickte Sophie Schmidt ihre Teamkollegin Ana-Maria Crnogorcevic mit einem Doppelpass in den Strafraum. Davina Philtjens kreuzte den Laufweg der Schweizer Nationalspielerin, so dass diese zu Fall kam. Den fälligen Foulelfmeter verwandelte Sophie Schmidt sicher – 1:0 (11.). Der wichtige und von den Frankfurterinnen angestrebte frühe Führungstreffer führte natürlich nicht dazu, dass Lüttich seinen Abwehrriegel lockerte – aber der FFC blieb am Ball: Nach einer Viertelstunde war es Peggy Kuznik, die aus dem Gewühl über das Tor zielte.



Dass die Abwehrspielerin nach ihrem in Köln erlittenen Nasenbeinbruch überhaupt auf dem Platz stand, war übrigens nicht selbstverständlich: Dank des großartigen Engagements von FFC-Physiotherapeutin Anne Lacroix, Dr. Martin Scholz und Zorn Orthopädie in Wiesbaden wurde nahezu in Rekordzeit eine individuelle Maske angepasst. Das 2:0 hatte auch Kerstin Garefrekes auf dem Fuß, die nach Zuspiel von Ana-Maria Crnogorcevic im Fallen abzog und den Ball nur knapp neben den Pfosten setzte (24.). Dann eine der wenigen Lütticher Offensivaktionen: Nach einem schnell ausgeführten Freistoß probierte es Davinia Vanmechelen aus 18 Metern – links vorbei (31.). Insgesamt tat sich der 1. FFC Frankfurt, der besonders im letzten Drittel des Spielfelds eine zu hohe Fehlerquote aufwies, nun zunehmend schwerer, sich nennenswerte Möglichkeiten zu erarbeiten.

In der zweiten Hälfte erhöhte der FFC, der ohne die am rechten Fuß verletzte Simone Laudehr auskommen musste, die Ballbesitzquote, wobei die Offensivaktionen weiterhin überschaubar blieben. So dauerte es bis zur 70. Minute, bis Sophie Schmidt mit einem zu mittig platzierten Distanzschuss die erste FFC-Chance nach dem Wiederanpfiff verbuchen konnte. Zu oft fehlte dem letzten Ball in die Spitze das entscheidende Timing, so dass Standard Lüttich mit seinen beiden Abwehrriegeln nie permanent unter Druck geriet, es im Gegenzug aber auch nicht verstand, selbst schnell und direkt nach vorne zu spielen. Wenn überhaupt sorgten leichte Ballverluste im Spielaufbau des 1. FFC Frankfurt dafür, dass sich Räume zum Kontern im eigenen Stadion ergaben. Von einem Torerfolg waren die kämpferischen Belgierinnen jedoch weit entfernt. Im Gegensatz zu den Frankfurterinnen, die kurz vor Schluss noch einmal zuschlugen: Nach einer Ecke von Yuki Ogimi konnte die Standard-Abwehr einen Kopfball von Marith Prießen kurz vor der Linie klären, im Nachschuss traf aber dann Kerstin Garefrekes zum 2:0 (86.). Zwei Auswärtstreffer erzielt und wieder einmal ohne Gegentor geblieben – eine im Europapokal-Modus sehr ordentliche Ausgangsposition für die zweiten 90 Minuten, die am Donnerstag, dem 15. Oktober 2015, 16.30 Uhr, im Stadion am Brentanobad ausgetragen werden.

Zwischen den europäischen Aufgaben steht aber noch das Top-Spiel in der Allianz Frauen-Bundesliga auf dem Spielplan: Am kommenden Sonntag, dem 11. Oktober 2015, 13.00 Uhr, trifft der 1. FFC Frankfurt auf den VfL Wolfsburg. Das Aufeinandertreffen zwischen dem aktuellen Champions-League-Sieger und seinem Vorgänger der Jahre 2013 und 2014 wird live im hr-fernsehen übertragen.



FFC-Cheftrainer Colin Bell: „Im Vordergrund steht heute, dass wir in einem Auswärtsspiel der Champions League ein positives Ergebnis erzielt haben und nun alle Möglichkeiten haben, den Sack im Rückspiel zuzumachen. Trotz hoher Ballbesitzanteile hätten wir insgesamt klarer spielen müssen, um uns gegen einen gut stehenden Gegner noch mehr Chancen herauszuspielen. Jetzt gilt es, schnell zu regenerieren und den Blick auf das wichtige Liga-Spiel gegen den VfL Wolfsburg zu richten.“

FFC-Manager Siegfried Dietrich:
„Auch wenn wir einem aggressiv verteidigenden und kompakt stehenden Gegner heute nicht mit den spielerischen Mitteln begegnet sind, die uns eigentlich auszeichnen, ist das 2:0 eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel in acht Tagen. Ich bin sehr sicher, dass wir am nächsten Donnerstag mit einer besseren Leistung ins Champions-League-Achtelfinale einziehen werden.“

Standard Lüttich: Verhoeven – Coutereels, Zeler, Vanhamel, Philtjens – Biesemans, Appermont, De Gernier, Vanmechelen – Demoustier – Schoenmakers (81. Yuceil).

1. FFC Frankfurt: Schumann – Crnogorcevic, Prießen, Kuznik, Bartusiak, Hendrich (79. Linden) – Schmidt (91. Clark) – Groenen, Ogimi – Garefrekes, Islacker (86. Van Egmond).

Tore: 0:1 Schmidt (11./Foulelfmeter), 0:2 Garefrekes (86.)

Schiedsrichterin: Vesna Budimir (Kroatien)

Zuschauer: 2.200

Gelbe Karten: Maud – Islacker, Bartusiak

(Bilder: Carlotta Erler)

08.10.2015
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