Blitz-Tor und Doppelpack

Der 1. FFC Frankfurt geht mit einem souveränen 4:0 gegen den 1. FC Köln in die Bundesliga-Pause

Der 1. FFC Frankfurt hat den zweiten Tabellenplatz in der Allianz Frauen-Bundesliga eindrucksvoll behauptet und im dritten Spiel nach der Winterpause den dritten Sieg eingefahren: Im Vergleich mit Aufsteiger und Schlusslicht 1. FC Köln setzte sich das Team von Cheftrainer Matt Ross souverän mit 4:0 durch. 1.310 Zuschauer im Stadion am Brentanobad sahen ein Blitz-Tor von Dzsenifer Marozsán, einen Doppelpack von Mandy Islacker, die die Torjägerinnenliste nun mit elf Treffern anführt, sowie einen Kopfballtreffer von Kerstin Garefrekes. Damit geht der Champions-League-Sieger mit einem Zwei-Punkte-Vorsprung in das Kräftemessen mit dem VfL Wolfsburg, das in drei Wochen in der Autostadt stattfinden wird.

Dass Dzsenifer Marozsán immer für späte Tore gut, hat sie erst unlängst mit ihrem Last-Minute-Hammer beim 4:3 in Potsdam bewiesen. Doch die Spielgestalterin kann’s auch besonders früh: Im ersten FFC-Heimspiel gegen den 1. FC Köln überhaupt waren gerade 34 Sekunden gespielt, als die Nationalspielerin den Ball zum 1:0 über die Linie drückte – nach schöner Vorarbeit von Ana-Maria Crnogorcevic, die auf der linken Seite den Turbo gezündet und überlegt quergelegt hatte. In der siebten Minute dann eine kuriose Regelauslegung von Schiedsrichterin Mirka Derlin: Nach einem langen Ball von Dzsenifer Marozsán auf Kerstin Garefrekes scheiterte die FFC-Kapitänin an Kölns Torfrau Laura Giuliani – die sich dabei allerdings deutlich außerhalb des Strafraums befand und den Ball nicht allein mit „erlaubten“ Körperteilen berührte. In der 22. Minute erklang die neue Tormelodie, der FFC-Song „Olé, olé, nur der 1. FFC“ dann zum zweiten Mal, diesmal war’s allerdings ein Fehlalarm. Mandy Islacker staubte ab, nachdem Laura Giuliani einen Schuss von Kerstin Garefrekes nicht festhalten konnte, stand dabei allerdings im Abseits. Wenig später nahm Ana-Maria Crnogorcevic ein wenig zu genau Maß und platzierte den Ball an die Latte (26.). Dann zog Simone Laudehr von der Strafraumkante ab – diesmal konnte Laura Giuliani das Leder festhalten (27.). Die knappe Führung war zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaft für die Gäste, doch das änderte FFC-Torjägerin Mandy Islacker innerhalb von 60 Sekunden: Zunächst bugsierte die Nationalspielerin eine Hereingabe von Dzsenifer Marozsán mit einer artistischen Direktabnahme in die Maschen (32.), dann traf sie nach Vorlage von Kerstin Garefrekes (33.). Immerhin: Gegen Ende der ersten Hälfte kam dann auch der Aufsteiger, jeweils durch Nina Ehegötz, zu zaghaften Abschlüssen (38., 41., 44.).

Die insgesamt nicht mehr ganz so temporeiche zweite Halbzeit begann mit einem sehenswerten Drehschuss von Dzsenifer Marozsán, den Laura Giuliani zur Ecke lenkte (52.). Dann kam Sophie Schmidt, die gerade erst von der erfolgreichen WM-Qualifikation mit Kanada zurückgekehrt war, in die Partie – und sorgte postwendend für eine Torvorlage: Ihren gut getimten Eckball köpfte Kerstin Garefrekes zum 4:0 ein (58.). Und es hätte nicht das letzte FFC-Tor sein müssen, schließlich zeigte Schiedsrichterin Mirka Derlin nach einem Foul von Laura Giuliani an Mandy Islacker auf den Elfmeterpunkt. Simone Laudehr scheiterte an der Keeperin – doch die Unparteiische ließ den Strafstoß wiederholen. Beim zweiten Versuch musste die FC-Torfrau gar nicht erst eingreifen, da Simone Laudehr den Ball in den bewölkten Rödelheimer Himmel drosch (69.). Bis zum Abpfiff passierte dann nicht mehr viel, allerdings soll ein weiteres Bundesliga-Debüt nicht verschwiegen werden: Nach Melissa Friedrich verhalf FFC-Cheftrainer Matt Ross nun auch Saskia Matheis zu ihrem ersten Einsatz in der stärksten Frauenfußball-Liga der Welt.



In den nächsten Tagen stehen nun die Nationalmannschaften im Fokus, während die Allianz Frauen-Bundesliga an zwei kommenden Wochenenden pausiert. Die deutsche Auswahl mit Saskia Bartusiak, Kathrin Hendrich, Mandy Islacker und Dzsenifer Marozsán reist morgen zum SheBelieves-Cup in die USA, wo hochkarätige Testspiele gegen Weltmeister USA sowie Frankreich und England auf dem Programm stehen. Ana-Maria Crnogorcevic (Schweiz) und Jackie Groenen (Niederlande) kämpfen beim Olympia-Qualifikationsturnier in den Niederlanden – zusammen mit Norwegen und Schweden – um das letzte Europa-Ticket für Rio. In Asien stehen sich bereits am morgigen Montag Emily Van Egmond (Australien) und Yuki Ogimi (Japan) gegenüber. Immerhin: In der Sechsergruppe der Asien-Ausscheidung geht’s um zwei Startplätze, so dass beide FFC-Spielerinnen ihr großes Ziel erreichen könnten. Die Liga wird dann mit dem Knaller im Kampf um Platz zwei zwischen dem VfL Wolfsburg und dem 1. FFC Frankfurt fortgesetzt, der am Sonntag, dem 20. März 2016, 14.00 Uhr, im neuen Wolfsburger AOK-Stadion stattfinden wird.

FFC-Cheftrainer Matt Ross: „Mit dem frühen 1:0 ist uns ein perfekter Start in eine starke erste Hälfte mit vielen guten Kombinationen und hohen Ballbesitzanteilen gelungen. Danach haben wir das Tempo ein wenig rausgenommen, hatten aber dennoch Chancen, das Resultat noch höher zu gestalten. Besonders freue ich mich für Saskia Matheis, eine Spielerin der Zukunft, die heute ihr Bundesliga-Debüt gefeiert hat.“

Marcus Kühn, Trainer 1. FC Köln: „Wir können mit dem Ergebnis zufrieden sein, es hätte auch noch höher ausgehen können.“

FFC-Manager Siegfried Dietrich:
„Neben den emotionalen Momenten der heutigen Übergabe des sanierten Stadions am Brentanobad durch den hessischen Innenminister Peter Beuth und Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann an die Vereine, bei der auch Stadtkämmerer Uwe Becker und Sportdezernent Markus Frank anwesend waren, habe ich mich außerordentlich über den deutlichen Sieg unserer Mannschaft gefreut. Jetzt wünschen wir unseren Nationalspielerinnen alles Gute bei ihren internationalen Aufgaben und dann gilt der Blick bereits dem nächsten Auswärts-Highlight in der Allianz Frauen-Bundesliga beim VfL Wolfsburg, auf das wir uns mit großer Konzentration vorbereiten werden.“

1. FFC Frankfurt: Preuß – Störzel (46. Prießen), Kuznik, Hendrich – Groenen (68. Matheis), Bartusiak – Garefrekes, Marozsán, Laudehr – Islacker, Crnogorcevic (56. Schmidt).

1. FC Köln: Giuliani – London, Schrum, Munk, Kirchberger – Julien, Kalin (46. Caldwell), Zielinski (46. Seuren), Rinast – Ehegötz (67. Knopf), Gerhardt.

Tore: 1:0 Marozsán (1.), 2:0, 3:0 Islacker (32., 33.), 4:0 Garefrekes (58.)

Schiedsrichterin: Mirka Derlin (Bad Schwartau)

Zuschauer: 1.310

Gelbe Karte: Giuliani

(Bilder: Frank Heß / Carlotta Erler)

28.02.2016
Partner
  • Trikotsponsor
    Lotto Hessen
  • Versicherungspartner
    Allianz
  • Top-Partner
    Commerzbank
  • Ausstattungspartner
    Puma
  • Premiumpartner
    Fraport
  • Premiumpartner
    VGF
  • Premiumpartner
    Druckerei Sauerland
  • Premiumpartner
    RMV
  • SPORTFACHHÄNDLER
    Outfitter
  • PKW-PARTNER
    Matthes Automobile
  • Premiumpartner
    Sportstadt Frankfurt
  • Fotopartner
    Picture Alliance
  • Vermarktungspartner
    SIDI Sportmanagement
FLYERALARM Frauen-Bundesliga

letztes Ergebnis

1. FFC Frankfurt
SC Freiburg
0 : 2

nächstes Spiel

DFB-Pokal

letztes Ergebnis

DFB-Pokal-Achtelfinale
1. FFC Frankfurt
Bayer 04 Leverkusen
0 : 1   

nächstes Spiel