FFC beendet die Bayern-Serie

Der 1. FFC Frankfurt behält im Bundesliga-Spitzenspiel beim FC Bayern München mit 1:0 die Oberhand

Der 1. FFC Frankfurt hat im Kampf um die erneute Champions-League-Qualifikation ein deutliches Ausrufezeichen gesetzt: Im Aufeinandertreffen zwischen dem Deutschen Meister und dem Champions-League-Sieger im Münchener Stadion an der Grünwalder Straße behielten die Frankfurterinnen durch einen Kopfballtreffer von Saskia Bartusiak mit 1:0 die Oberhand. Während der FFC als Tabellendritter damit weiter nur einen Punkt hinter dem VfL Wolfsburg liegt, ist für die Bayerinnen eine beeindruckende Serie von 40 ungeschlagenen Liga-Spielen zu Ende gegangen.

Der Regen in der bayerischen Landeshauptstadt hielt zwar bereits den gesamten Vormittag über an, er verstärkte sich vor dem Anstoß aber noch. So bildeten sich auf dem Rasen des Grünwalder Stadions gleich schon erste Pfützen – ähnlich wie beim letzten FFC-Bundesliga-Gastspiel zum Saisonauftakt 2014/15. Die erste Chance des Spiels erarbeiteten sich die Gäste: Nach einem Freistoß von Dzsenifer Marozsán aus dem rechten Halbfeld – Melanie Behringer hatte zuvor Jackie Groenen gefoult – landete der zunächst geklärte Ball bei Laura Störzel, die Bayern-Torfrau Tinja-Riika Korpela mit einem satten 18-Meter-Schuss prüfte (9.). Der nächste gefährliche FFC-Standard in der 15. Minute: Peggy Kuznik kam nach einer Marozsán-Ecke zum Kopfball, den die finnische Bayern-Keeperin nicht festhalten konnte – Kerstin Garefrekes hätte beinahe abgestaubt. Aller guten Dinge sind manchmal auch im Fußball drei: Nach einer weiteren Ecke von Dzsenifer Marozsán nahm Saskia Bartusiak gefühlte zehn Meter Anlauf und rammte den Ball per Kopfball zum 1:0 unter die Latte (31.). Und die Gäste hätten kurz darauf noch nachlegen können: Nach einer Flanke von Jackie Groenen stand Mandy Islacker am zweiten Pfosten frei, konnte den Ball aber nicht kontrolliert aufs Tor bringen (34.). Dann die erste zaghafte Bayern-Chance – und das nach immerhin schon 37 Minuten: Vero Boquete kam aus 17 Metern frei zum Schuss, doch ihre ehemalige Teamkollegin Anne-Kathrine Kremer hielt den zu mittigen Versuch fest.

Nach dem Wiederanpfiff wurde der aktuelle und wohl auch neue Deutsche Meister, der von einigen männlichen Bayern-Profis unterstützt wurde, zwar etwas aktiver. Zunächst allerdings blieb es bestenfalls bei einem Übergewicht an Ballbesitz, nicht an gefährlichen Torszenen. Und der 1. FFC Frankfurt war bemüht, immer wieder Nadelstiche zu setzen: So stand Mandy Islacker nach einem Pass von Kerstin Garefrekes zwar frei vorm Tor, aber auch einen Schritt im Abseits (55.). Vier Minuten später kam Kerstin Garefrekes nach einer flachen Hereingabe von Dzsenifer Marozsán einen Tick zu spät. Der Blutdruck bei den FFC-Verantwortlichen stieg deutlich, als Vero Boquete nach einem Pass der eingewechselten Vivianne Miedema ins Schwarze traf – doch der vermeintliche Ausgleichstreffer wurde wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt (68.). Sekunden später humpelte Dzsenifer Marozsán nach einem Schlag auf die Wade vom Platz – die Sorgenfalten bei den FFC-Verantwortlichen überlagerten in diesem Moment die Freude über den positiven Zwischenstand. Und der Druck der Heimmannschaft nahm zu: In der 82. Minute lenkte Anne-Kathrine Kremer einen Kopfball von Vivianne Miedema gerade noch an die Latte. Durchatmen. Das Aluminium half auch in der 90. Minute, als eine Hereingabe von Lisa Evans an den Querbalken klatschte. Glück? Ja. Aber in diesem Fall war es das Glück des Tüchtigen, schließlich hatte sich der 1. FFC Frankfurt den ersten Auswärtssieg an der Grünwalder Straße mit einer seiner besten Saisonleistungen verdient.



Ein rundum gelungener FFC-Tag also, wenn da nicht die Verletzungssorgen wären: Neben Dzsenifer Marozsán erwischte es auch Kerstin Garefrekes, die umknickte und über Schmerzen im Sprunggelenk klagte. Beide werden am morgigen Montag genauer untersucht. Und die nächste Aufgabe steht schon bevor: Am kommenden Mittwoch, dem 20. April 2016, 18.30 Uhr, gastiert der SC Freiburg im Stadion am Brentanobad.

FFC-Cheftrainer Matt Ross: „Nach einer ersten Hälfte, in der wir unseren Plan bestmöglich umgesetzt und die Partie mit hohen Ballbesitzanteilen dominiert haben, konnte uns Bayern nach der Pause etwas weiter in die eigene Hälfte drängen. Natürlich hätten wir noch einen späten Ausgleich kassieren können, von daher kann man unseren Sieg durchaus als glücklich bezeichnen. Auf alle Fälle war er unheimlich wichtig für unsere Ausgangsposition in der Liga und nun gilt der Fokus gleich wieder dem Heimspiel gegen den SC Freiburg am Mittwoch!“

Thomas Wörle, Trainer FC Bayern München: „Man hat vor allem in der ersten Hälfte gesehen, dass der 1. FFC Frankfurt über eine unheimlich starke und im Vergleich zu uns reife Mannschaft verfügt – und die hat uns das Leben richtig schwer gemacht. Später haben wir dann mit viel Energie dagegengehalten, aber letztlich mussten wir erkennen, dass man trotz einer noch so langen Serie nicht vor Niederlagen gefeit ist.“

FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Es ist ein wirklich schönes Gefühl, endlich mal wieder ein Auswärtsspiel in München gewonnen zu haben und im Kampf um den zweiten Tabellenplatz in der Allianz Frauen-Bundesliga weiter im Rennen zu sein. Toll, dass wir mit einem solchen Sieg in die wichtigen Wochen der Entscheidungen gestartet sind! Jetzt hoffen wir, dass sich die Verletzungen von Kerstin Garefrekes und Dzsenifer Marozsán als nicht gravierend erweisen.“

FC Bayern München: Korpela – Maier (64. Miedema), Schnaderbeck, Holstad Berge, Manieri (46. Abbé), Lewandowski – Behringer – Däbritz, Leupolz, Evans – Boquete (75. Iwabuchi).

1. FFC Frankfurt: Kremer – Hendrich, Prießen, Kuznik, Störzel – Groenen, Bartusiak – Garefrekes, Marozsán (69. Schmidt), Laudehr (72. Crnogorcevic) – Islacker (81. Van Egmond).

Tor: 0:1 Bartusiak (31.)

Schiedsrichterin: Dr. Riem Hussein (Bad Harzburg)

Zuschauer: 1.760

Gelbe Karten: Behringer – Laudehr, Van Egmond, Kremer

(Bilder: Carlotta Erler / www.picture-alliance.com)

17.04.2016
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