Wieder fünf Tore gegen Jena

Nach dem spektakulären 5:4 im Hinspiel siegte der 1. FFC Frankfurt nun mit 5:1 gegen das Team aus Thüringen

Die Enttäuschung über das Halbfinal-Aus in der Champions League hat der 1. FFC Frankfurt offensichtlich schnell weggesteckt: Gegen den zuletzt drei Mal in Folge siegreichen FF USV Jena behielt der Tabellendritte der Allianz Frauen-Bundesliga mit 5:1 die Oberhand. Da auch der VfL Wolfsburg sein Nachholspiel gegen Hoffenheim gewann, bleibt es im theoretisch noch immer offenen Rennen um Platz drei beim Vier-Punkte-Vorsprung der Wölfinnen. Dafür hat der 1. FFC Frankfurt eine beeindruckende Marke geknackt: Als erster Klub in der eingleisigen Frauen-Bundesliga durchbrach der siebenfache Deutsche Meister die 1000-Punkte-Schallmauer. Vor dem Anpfiff wurde der langjährige Vorsitzende Bodo Adler offiziell von Vorstandsmitglied Ulrike Tyralla-Hotz und FFC-Manager Siegfried Dietrich verabschiedet.

Ein frühes Tor hatten sich die Frankfurterinnen eigentlich schon am letzten Sonntag im Champions-League-Spiel gegen den VfL Wolfsburg erhofft. Was vor drei Tagen ein Wunsch blieb, klappte dafür heute: Mandy Islacker war nach einem zunächst abgeblockten Schuss von Dzsenifer Marozsán zur Stelle und traf aus kurzer Distanz zum 1:0 (2.). Ein Auftakt nach Maß für den FFC, der von Beginn an Spielfreude und Sicherheit im Passspiel an den Tag legte. Mit der Konsequenz weiterer Torszenen: Nach einer Hereingabe von Sophie Schmidt kam Yuki Ogimi im Fallen zum Schuss – drüber (8.). Dann war es erneut Mandy Islacker, die sich nach einer gut getimten Flanke von Yuki Ogimi hochschraubte und gegen die Laufrichtung von Jenas erstmals eingesetzter Torfrau Vanessa Fischer zum 2:0 einköpfte (16.). Der 14. Saisontreffer der Stürmerin – damit holte sie sich die Führung in der Bundesliga-Torschützenliste von Bayerns Vivianne Miedema zurück. Und es ging weiter in Richtung Gästetor: Kerstin Garefrekes stand nach einer Flanke von Dzsenifer Marozsán in guter Position, traf den Ball aber nicht voll (20.). Fünf Minuten später kam Marith Prießen nach einer Hereingabe von Sophie Schmidt gleich zwei Mal in kurzer Folge zum Kopfball. Dann war es Kerstin Garefrekes, die nach einem Freistoß von Sophie Schmidt sowie einer Kopfballverlängerung von Mandy Islacker zum 3:0 einnickte (34.). In der 42. Minute kam Emily Van Egmond zu einer Abstauber-Chance, scheiterte dabei aber an Vanessa Fischer.

Die zweite Hälfte begann ebenso druckvoll wie die erste endete: Nach einem Abschluss von Kerstin Garefrekes hätte Rachel Melhado fast ins eigene Netz geklärt (48.). Die erste Chance des FF USV Jena hatte Julia Arnold, die eine Volleyabnahme aus rechter Position knapp neben den zweiten Pfosten setzte (55.). Dann passierte erst mal eine ganze Weile nichts – die Frankfurterinnen schalteten nach den Belastungen der intensiven englischen Wochen (verständlicherweise) einen Gang zurück. Bis Vanessa Fischer – natürlich unfreiwillig – für den nächsten FFC-Treffer sorgte: Dzsenifer Marozsán setzte aggressiv nach, klaute Jenas Keeperin den Ball vom Fuß und legte für Emily Van Egmond auf, die den Ball im verwaisten Tor unterbrachte – 4:0 (79.). Wenig später hätte Kerstin Garefrekes beinahe von einem zu kurzen Abschlag der Keeperin profitiert, doch die Kapitänin legte ins „Niemandsland“ quer anstatt selbst abzuschließen (75.). Den Thüringerinnen gelang durch einen strammen 18-Meter-Schuss von Lucie Vonkova zumindest der Ehrentreffer (79.), ehe Yuki Ogimi per Kopfball nach Flanke von Kathrin Hendrich zum 5:1 traf (85.). Sekunden zuvor verhinderte Rachel Melhado den Bundesliga-Premierentreffer von Saskia Matheis. Apropos Premiere: Mit Nadine Anstatt feierte eine weitere Nachwuchsspielerin des 1. FFC Frankfurt ihr Bundesliga-Debüt.



Von der Tribüne aus verfolgte Peggy Kuznik, deren Bauchmuskelzerrung noch nicht ausgeheilt ist, das Geschehen auf dem Rasen. Eine besondere Erwähnung ist das deshalb wert, weil die Abwehrspielerin dieses Gefühl kaum noch kennt: 137 Liga-Spiele in Folge absolvierte die Innenverteidigerin – zunächst noch im Trikot des SC 07 Bad Neuenahr. Anders ausgedrückt: Seit dem 7. März 2010 verpasste Peggy Kuznik kein Punktspiel mehr. Eine beeindruckende Serie!

Weiter geht’s am kommenden Sonntag, dem 8. Mai 2016, 14.00 Uhr, wenn der 1. FFC Frankfurt im letzten Saison-Auswärtsspiel beim diesjährigen DFB-Pokalfinalisten SC Sand gastiert. Acht Tage später, am Pfingstmontag, dem 16. Mai 2016, 14.00 Uhr, endet die Spielzeit 2015/16 dann mit einem Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen.

FFC-Cheftrainer Matt Ross:
„Eingeleitet von der frühen Führung haben wir eine der besten Halbzeiten der gesamten Saison gespielt und sowohl den Ball als auch das Tempo kontrolliert. Nach der Pause ist Jena etwas stärker aufgekommen, aber gegen Ende haben wir dann noch einmal angezogen und auch in der Höhe verdient gewonnen. Es ist einfach wichtig, dass wir die Saison erfolgreich zu Ende bringen. Besonders gefreut habe ich mich über unsere jungen Spielerinnen, die ihre Sache gut gemacht haben!“

Daniel Kraus, Trainer FF USV Jena: „Ich muss mich bei unseren Fans für eine erste Hälfte entschuldigen, die – was unsere Leistung betrifft – nichts mit Bundesliga-Fußball zu tun hatte. Wir haben wenig von dem gezeigt, was wir uns vorgenommen hatten und der FFC war für uns der unbequeme Gegner, der wir für Frankfurt hätten sein wollen. So deutlich zu verlieren war schon eine herbe Enttäuschung!“

FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Ich finde es klasse, wie sich unsere Mannschaft wenige Tage nach dem sicherlich frustrierenden Ausscheiden in der Champions League mit einer sehr spielstarken und selbstbewussten Leistung präsentiert hat. Der Maßstab für die letzten beiden Saisonspiele sollte die heutige erste Halbzeit sein und dementsprechend fahren wir nun nach Sand, um dort die nächsten drei Punkte zu realisieren.“

1. FFC Frankfurt: Schumann – Hendrich, Prießen, Bartusiak, Schmidt – Groenen – Garefrekes (79. Matheis), Marozsán (86. Anstatt), Van Egmond – Ogimi, Islacker (46. Matuschewski).

FF USV Jena: Fischer – Percival, Melhado, Breitenbach, van den Heiligenberg (81. Heinze) – Arnold, Jacome Silva (46. Sedlackova), Landeka, Hearn – Hausicke (77. Weiß), Vonkova.

Tore: 1:0, 2:0 Islacker (2., 16.), 3:0 Garefrekes (34.), 4:0 Van Egmond (72.), 4:1 Vonkova (79.), 5:1 Ogimi (85.)

Schiedsrichterin: Karoline Wacker (Marbach)

Zuschauer: 970

Gelbe Karte: Hausicke

(Bilder: Carlotta Erler / www.picture-alliance.com)

04.05.2016
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