Wenige Highlights, aber drei Punkte

In einer kampfbetonten Partie setzt sich der 1. FFC Frankfurt in der englischen Woche mit 2:1 beim MSV Duisburg durch

Nicht schön, aber erfolgreich war das Auswärtsspiel des 1. FFC Frankfurt beim MSV Duisburg: In einer kampfbetonten Partie mit wenigen Höhepunkten setzte sich der Tabellenvierte der Allianz Frauen-Bundesliga im zweiten Teil der englischen Woche letztlich verdient mit 2:1 durch. Obwohl Jackie Groenen und Yuki Nagasato früh den Weg in Richtung Dreier ebneten, musste das Team von Cheftrainer Matt Ross in der Schlussviertelstunde noch einmal zittern. Der 1. FFC Frankfurt beendet die Saison damit mindestens als Fünfter, das steht bereits zwei Spieltage vor Schluss fest.

Dass dem 1. FFC Frankfurt ein völlig anderes Spiel bevorstehen würde als am letzten Sonntag gegen den FC Bayern München, war keine Überraschung. Immerhin gelang den Gästen das, was einem tiefstehenden Gegner am wenigsten schmeckt: Gleich mit der ersten Chance des Spiels ging der viermalige Champions-League-Sieger in Führung. Es war ein einfacher, aber effektiver Spielzug: Langer Ball von Laura Störzel auf Mandy Islacker, die Torjägerin legte für Jackie Groenen quer – 1:0. Kein harter, aber ein platzierter Flachschuss, bei dem MSV-Torfrau Lena Nuding einige Zentimeter Körpergröße fehlten. Schon wieder ein Treffer der niederländischen Nationalspielerin, die immer besser in ihre offensivere Rolle hineinwächst. Es war nicht nur bis dahin die erste Torchance, es blieb auch noch für einige Zeit die einzige. Auf dem gewohnt holprigen Rasen am Duisburger Rheindeich war der FFC zwar tonangebend, ohne dabei allzu viele spielerische Akzente zu setzen. Die insgesamt nervösen und zu fehlerhaften Zebras fanden offensiv kaum statt, hielten aber zumindest körperlich dagegen und ließen nicht viel zu. Dann kam die 34. Minute und die wohl kurioseste Szene der Partie: Duisburgs Keeperin Lena Nuding begab sich auf einen abenteuerlichen Ausflug in die weite Welt außerhalb ihres Strafraums, schaffte es allerdings in mehreren Versuchen nicht, die Situation zu klären. Yuki Nagasato „bedankte“ sich schließlich mit einem Kopfball ins leere Tor – 2:0. Zwei Minuten später lief Lisa-Marie Makas aufs von Cara Bösl gehaltene FFC-Tor zu, vergab die Chance zum Anschlusstreffer aber leichtfertig. Es lief nicht gerade nach Plan für den Aufsteiger, der auch nächstes Jahr in der Allianz Frauen-Bundesliga spielen dürfte. Oder anders gesagt: Die Frankfurterinnen mussten noch nicht einmal ihre Bestleistung abrufen, um nach 45 Minuten komfortabel in Führung zu liegen.

In der zweiten Hälfte kam dann Peggy Nietgen zu ihrem ersten Pflichtspiel-Einsatz seit dem 3:1 gegen den SC Sand am 18. Dezember 2016. Die 30-Jährige ersetzte Sophie Schmidt, die über muskuläre Probleme klagte. Der MSV Duisburg kam nun besser ins Spiel und wirkte in seinen Bemühungen etwas zielstrebiger, wirklich brenzlige Abschlusspositionen blieben jedoch die Ausnahme: So kam Lisa-Marie Makas in der 65. Minute aus kurzer Distanz zum Kopfball – drüber. Wenig später realisierte Bibiane Schulze Solano, die für die aus schulischen Gründen fehlende Janina Hechler in den Kader gerückt war, ihr Bundesliga-Debüt. Die 18-Jährige stand kaum auf dem Platz, als den Zebras tatsächlich der Anschlusstreffer glückte: Stefanie Weichelt stand nach einem simplen Spielzug über Kathleen Radtke und Lisa-Marie Nakas frei vorm FFC-Tor – 1:2 (72.). Plötzlich waren die Zebras wieder im Spiel und eine Atmosphäre im PCC-Stadion vernehmbar, die an ein Fußballspiel erinnerte. Die scheidende MSV-Trainerin Inka Grings setzte jetzt alles auf eine Karte, beorderte sogar Linda Bresonik nach vorne, um das Remis noch zu erzwingen. Letztlich blieb es bei einigen Halbchancen – die ganz große Möglichkeit zum Ausgleich war zumindest nicht dabei. Und so ging der FFC-Sieg letztlich in Ordnung, auch wenn das Spielniveau an sich recht überschaubar war. Bleibt noch eine Randnotiz: Valentina Limani schnupperte zum zweiten Mal in ihrer Karriere Bundesliga-Luft – und das zum zweiten Mal, 879 Tage nach ihrem Debüt, in Duisburg.



Die englische Woche endet für den 1. FFC Frankfurt am kommenden Sonntag, dem 14. Mai 2017, 14.00 Uhr, wenn die TSG 1899 Hoffenheim im Stadion am Brentanobad zu Gast ist. Vor dem letzten Saison-Heimspiel 2016/17 werden die Spielerinnen verabschiedet, die den FFC verlassen.

FFC-Cheftrainer Matt Ross: „Es war ein schwieriges Spiel auf einem schwer zu bespielenden Platz und ich bin sehr froh, dass wir es gewonnen haben. Mit der ersten Hälfte bin ich sehr zufrieden, danach kam der gut organisierte und kampfstarke MSV Duisburg durch einige Konter und Standardsituationen besser ins Spiel und zum verdienten Anschlusstreffer. Jetzt geht der Blick schon wieder nach vorne, schließlich gilt es am Sonntag, die Englische Woche sowie die Heimspiel-Saison 2016/17 mit einem weiteren Dreier abzuschließen!“

Inka Grings, Trainerin MSV Duisburg: „Ich habe heute zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen, wobei wir in der ersten zu ängstlich, zu unruhig und zu nervös waren. Nach dem 0:2 durch zwei Geschenke von uns hatten wir dann nichts mehr zu verlieren und sind noch einmal herangekommen, allerdings war der FFC heute insgesamt abgeklärter und cleverer.“

MSV Duisburg: Nuding – Himmighofen (63. Racz) , Kiwic, Bresonik, Betschart – Falkon (46. Munzert), Kirchberger, Debitzki, Radtke (88. Heß), Weichelt – Makas.

1. FFC Frankfurt: Bösl – Hendrich (90. Limani), Prießen, Bartusiak, Störzel – Crnogorcevic, Schmidt (46. Nietgen), Pawollek (71. Schulze Solano), Nagasato – Groenen, Islacker.

Tore: 0:1 Groenen (9.), 0:2 Nagasato (34.), 1:2 Weichelt (72.)

Schiedsrichterin: Susann Kunkel (Eichede)

Zuschauer: 468

Gelbe Karten:
Radtke, Makas, Munzert, Kiwic – Islacker

(Bilder: Carlotta Erler / www.picture-alliance.com)

 

11.05.2017
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