Unnötig spannend gemacht

Der 1. FFC Frankfurt siegt im DFB-Pokal-Achtelfinale 3:2 über die Frauen des 1. FC Saarbrücken

Als Favorit im DFB-Pokal-Achtelfinale der Frauen hat sich der 1. FFC Frankfurt im Saarland gegen den Tabellenzweiten der 2. Frauen-Bundesliga 1. FC Saarbrücken verdient mit 3:2 (2:0) Toren durchgesetzt und somit das Viertelfinale erreicht.

FFC-Cheftrainer Niko Arnautis ließ auswärts eine leicht veränderte Startelf auflaufen: Für die angeschlagene Jackie Groenen, die sich im Playoff-Final-Hinspiel bei der WM-Qualifikation am Sprunggelenk verletzt hatte, lief Margarita Gidion auf, Cecilie Sandvej spielte als Linksverteidigerin, Janina Hechler rückte auf die rechte Abwehrseite. Doch nicht die neuformatierte FFC-Mannschaft, sondern der Gastgeber aus dem Saarland begann im Stadion am Kieselhumes mutig. Nur wenige Sekunden nach Anpfiff strich ein FCS-Kopfball knapp am rechten Pfosten vorbei, durch den die Frankfurterinnen beinahe überrumpelt wurden. Die Irritation über den Saarbrückner Blitzstart dauerte nur kurz, der FFC fing sich schnell wieder: In der siebten Spielminute dribbelte Verena Aschauer über die linke Seite am Toraus an der FC-Verteidigung vorbei, ihre Abgabe in den Strafraum konnte Géraldine Reuteler aus kurzer Distanz in Rücklage nur knapp nicht ins Tor unterbringen. 

In einem anfangs zähen Pokalfight war es gerade die Schweizerin, die für FFC-Chancen sorgte und folglich auch die Führung vorbereitete: Sie setzte sich im eins gegen eins durch und spielte den Ball an der Torhüterin vorbei, sodass Laura Feiersinger die Kugel zum aus FFC-Sicht erlösenden 1:0 nur noch über die Linie schieben musste (22.). Sechs Minuten später stieß Chiara Loos vielversprechend über die rechte FFC-Seite durch, ihr Ball ging aber weit über das Tor. Verena Aschauers Fernschuss (29.) im Gegenzug ging etwas knapper über den Querbalken und Tanja Pawolleks Schuss aus 18 Metern konnte Patricia Chladekova im FCS-Tor aufnehmen. Nur zwei Minute später machte es die defensive FFC-Mittelfeldspielerin besser, als sie mit einem Flachschuss aus dem Rückraum des Strafraums nach Eckball die Kugel zur 2:0-Führung einschoss (32.).

Der Vorsprung gab dem FFC Sicherheit, es gelang dem Team immer öfters, Saarbrücken im Strafraum einzuschnüren und Fehler zu erzwingen; die Spielkontrolle verlagerte sich auf Seiten des Favoriten. Drei Minuten vor der Pause legte Géraldine Reuteler den Ball zurück, nachdem sie sich erneut freigelaufen hatte, und die anstürmende FFC-Außenverteidigerin Janina Hechler schoss den Ball aufs gegnerische Tor – wo eine Saarbrückerin den Ball auf der Linie spektakulär abwehren konnte. Es war der Schlusspunkt einer ersten Halbzeit, die der FFC erwartungsgemäß als Erstligist dominierte, auch wenn der Gastgeber aus dem Saarland gerade in der Offensive mit Ex-FFC-Stürmerin Julia Matuschewski immer wieder seine Qualitäten zeigen durfte.

Pech hatte Géraldine Reuteler kurz nach Wiederanpfiff, als die Schweizerin einen Knallerschuss abgab, aber nur die Latte traf (48.), nach 61 Minuten konnte sie den Ball nicht an FCS-Torfrau Patricia Chladekova vorbeispitzeln. Die Angriffe der Saarländerinnen waren bis dahin nur noch selten gefährlich, der FFC kontrollierte souverän das Spielgeschehen auf dem Rasen, der im Übrigen in einem sehr schlechten Zustand war. Erst ein Konter, bei dem Jacqueline De Backer der FFC-Defensive davonlief und den Ball an Bryane Heaberlin vorbeispielte, verkürzte für den Zweitligisten den FFC-Vorsprung auf 1:2 (63.).

Aber der FFC ließ sich keineswegs verunsichern durch den Anschlusstreffer und stellte nur kurz darauf den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her: Margarita Gidions Schuss aus ganz spitzen Winkel sprang kurios von Pfosten und Torfrau Chladekova ins FCS-Tor (65.). Verena Aschauer hatte weniger Glück, ihr Schuss sprang vom Aluminium aus dem Tor heraus (71.). Noch einmal spannend machte es die gerade zuvor eingewechselte Laura Ofiara, die einen durchgesteckten Ball glücklich aufnehmen konnte und den satten Schuss im FFC-Tor unterbrachte (77.). Gnadenlose Effektivität – die Saarländerinnen machten aus drei Chancen zwei Treffer, während die Hessinnen eine Vielzahl an Chancen liegenließen. Kein Zweifel, der FFC hätte bereits deutlich höher führen müssen und hatte auch in den Schlussminuten weitere hochkarätige Möglichkeiten, um sich zu belohnen:  Ein strammer Torabschluss von Reuteler flog nur knapp über die Latte, nachdem Laura Freigang zuvor aus wenigen Meter vor dem Tor unglücklich – eine Folge des schlechten Rasens – über den Ball trat (82.). Pech hatte die Schweizer Nationalspielerin Reuteler auch, als ihr Schuss auf der Linie gerade so gerettet wurde (89.). Saarbrücken war somit erneut im Glück, dass das Achtelfinal-Ergebnis nicht deutlich höher ausfiel.

Das DFB-Pokal-Viertelfinale findet erst am Mittwoch, dem 13. März 2019, statt. Die Auslosung für die Runde der letzten acht erfolgt gemeinsam mit der der Männer am 10. Februar im kommenden Jahr. In der Allianz Frauen-Bundesliga spielt der FFC am kommenden Samstag, dem 24. November, zu Hause im Stadion am Brentanobad um 14.00 Uhr gegen Borussia Mönchengladbach.

FFC-Cheftrainer Niko Arnautis: „Insgesamt sind wir die ersten fünf Minuten nicht gut in die Partie reingekommen und waren unachtsam. Danach hatten wir das Spiel im Griff und hochverdient 2:0 Pause geführt – wir hätten sogar eins, zwei Tore mehr machen müssen. In der zweiten Halbzeit haben wir zwar ganz gut angefangen, hatten aber dann nach einer Stunde wieder ein paar Unachtsamkeiten in unserem Spiel und bekommen das 1:2. Direkt im Gegenzug erzielen wir das  3:1 und denken, der Deckel ist zu, verpassen es aber leider, die Entscheidung zu machen – wegen mangelnder Chancenverwertung, während wir im Gegensatz dazu zuletzt gegen Freiburg kaltschnäuzig waren. Am Ende wird es durch den 2:3-Anschlusstreffer wieder unnötigerweise spannend. Insgesamt bin ich aber froh über den hochverdienten Sieg, auch wenn mich die Gegentore natürlich ärgern. Denn in erster Linie überwiegt das Weiterkommen – der Traum vom Finale lebt! Die Art und Weise waren ok, aber wir müssen gegen Gladbach den Fokus darauf legen, keine Geschenke mehr zu verteilen und unsere Chancenverwertung sollte wieder besser werden.“

FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Das war wieder eines der berühmten Auswärts-Pokalspiele, die man eigentlich nicht nur verdient, sondern klarer gewinnen kann. Wie müssen einfach unsere vielen Großchancen nutzen und dürfen mit Unaufmerksamkeiten nicht so großzügig sein. Letztlich zählt aber der Sieg und der Einzug ins Viertelfinale, mit dem wir einen weiteren Schritt in Richtung Köln gehen konnten.“

1. FC Saarbrücken: Chladekova – Herrmann, Drescher, Tröster, Reifenberg (76. Ofiara) – Loos, Ripperger, Grünnagel (60. Griffin), Hauck  – De Backer, Matuschewski

1. FFC Frankfurt: Heaberlin – Hechler, Störzel, Prießen, Sandvej –Gidion (66. Emmerling), Pawollek – Feiersinger, Freigang, Aschauer (90.+1 Schulze Solano) – Reuteler (90. Matheis)

Tore: 0:1 Feiersinger (22.), 0:2 Pawollek (32.), 1:2 De Backer (63.), 1:3 Gidion (65.)

Schiedsrichterin: Silke Adelsberger (Aalen)

Zuschauer: 350

Gelbe Karten: Herrmann / Prießen, Gidion

(Fotos: Carlotta Erler)

18.11.2018
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