Torfestival gegen den Absteiger

Der 1. FFC Frankfurt toppt sein 8:0 aus dem Hinspiel mit einem weiteren Treffer gegen Borussia Mönchengladbach

Am 20. Spieltag der Allianz Frauen-Bundesliga reiste der 1. FFC Frankfurt zum bereits feststehenden Absteiger Borussia Mönchengladbach, den die Frankfurterinnen im Grenzlandstadion klar 9:0 (4:0) besiegten und somit das Hinspiel-Ergebnis um ein weiteres Tor toppten.

Der klare Favorit aus Frankfurt bestimmte von Beginn an das Spiel und demonstrierte seine spielerische Überlegenheit, ohne allerdings vom Anpfiff an ein Angriffs-Feuerwerk abzubrennen – zumindest nicht in den ersten fünf Spielminuten: Ein Torabschluss von Verena Aschauer (6.) war das erste Offensivzeichen des deutschen Rekordmeisters, nur kurz darauf erzielte der FFC die verdiente Führung. Einen abgeblockten Ball erwischte Jackie Groenen, die Niederländerin in Diensten des FFC, perfekt aus der zweiten Reihe und verwertete unaufgeregt zur frühen Führung (7.). Der Tabellenletzte vom Niederrhein tat sich schwer, Angriffe zu kreieren und die Frankfurterinnen unter Druck zu setzen, auf der Gegenseite hatte Géraldine Reuteler Pech, dass ihr abgefälschter Abschluss neben das Tor kullerte (10.).


Es deutete sich bereits früh ein Torfestival an: Laura Feiersinger erhöhte auf 2:0 (12.), nachdem sie in den Strafraum hinein sprintete und die Kugel mit Wucht in die Gladbacher Maschen versenkte. Nur zwei Minuten später versuchte es Tanja Pawollek frech mit einem Freistoß, der von der Gladbacher Keeperin Lisa Venrath über die Latte gelenkt wurde. Auch wenn nicht jeder feiner Pass ankam – der siebenfache Meister vom Main brannte nach den beiden vergangen Spielen gegen Bremen und Freiburg, als der FFC etwas platt wirkte, auf Wiedergutmachung und strahlte jede Menge Spielfreude aus – und das trotz der defensiven Einstellung und mit einer Fünferabwehrkette agierenden, auf dem letzten Tabellenplatz abgeschlagen liegenden Gladbacherinnen: Eine flache Hereingabe von der rechten Seite wusste Shekiera Martinez locker zu verwerten (18.), ihr erster von drei Treffern an diesem Tag. Die Gastgeber näherten sich selbst nach Standardsituationen nur harmlos dem FFC-Tor (21.). Der FFC erzielte jetzt in schöner Regelmäßigkeit weitere Treffer und erarbeitete sich bei nun stärkerem Dauerregen mehr Chancen: Nach 31 Minuten erhöhte Martinez auf 4:0, Laura Störzels Freistoß aus zentraler Position ging knapp neben das Tor (33.) und Reutelers Kopfball war etwas zu hoch angesetzt (37.). Die bis dato größte ungenutzte Torchance hatte Feiersinger fünf Minuten vor der Pause, als Martinez sich nach grobem Abspielfehler einer Borussin den Ball erlief und freistehend den Ball etwas zu lang zur österreichischen Teamkollegin passte.

Gladbach hatte sich nach der Pause etwas vorgenommen: Nach einem Eckball stieg Valentina Oppedisano am höchsten, ihr Kopfball knallte an die Latte (49.) – ein Gegentreffer für den FFC wäre aber definitiv aus dem Nichts gefallen. Doch die Frankfurterinnen waren nun gewarnt und erhöhten sofort wieder das Tempo, auch wenn der Gegner nun ein wenig mehr Offensivpower entgegensetzte. Doch der FFC war gewillt, sein Torkonto weiter zu erhöhen: Reuteler wurde durch einen krassen Fehlpass freistehend vom Gegner angespielt, sie legte die Kugel quer, sodass Sturmpartnerin Martinez ihren dritten Treffer markieren konnte (57.), nur zwei Minuten später verpasste es Feiersinger, das halbe Dutzend vollzumachen. Die einzige aus der Offensivriege des FFC, der noch ein Treffer fehlte, war Reuteler selbst: Die junge Schweizerin hatte an diesem Sonntagvormittag bislang etwas Pech bei ihren Chancen gehabt – war aber durch Torvorlagen aufgefallen –, doch nach 61. Minuten sollte auch sie zu ihrem Tor kommen. Nach erneutem Abwehrfehler der Borussia schob die FFC-Offensivkraft den Ball über die Linie. Auf der Gegenseite vergab Anne Cathrine Kufner die größte Chance für den Gastgeber: Im Eins-gegen-Eins schob sie den Ball neben das FFC-Tor, statt den Ehrentreffer zu erzielen (74.).

Die 170 Fans sahen auf der Gegenseite, wie der FFC-Torreigen noch weiterging: Reutelers Kopfball wurde nach einer FFC-Ecke unhaltbar von einer Gladbacherin ins eigene Tor abgefälscht (67.). Kurz darauf fasste sich Mittelfeld-Akteurin Tanja Pawollek ein Herz, ihr Knallerschuss prallte aber von der Latte ins Toraus (70.) – Chancen erarbeitete sich Frankfurt nun im Minutentakt: Reutelers Versuch war zu lasch (71.).  Der abschließende Leerlauf war nur von kurzer Dauer, denn die wunderbar freigespielte Laura Freigang hatte das 8:0 auf dem Fuß, doch auch sie traf das Tor nicht (78.), um zwei Minuten später aus nahezu identischer die Torfrau zu umkurven und Namensvetterin Feiersinger perfekt zu bedienen, die das Hinspiel-Ergebnis herstellte: 8:0 (80.). Die Hessinnen waren jetzt angefixt, dieses Resultat sogar noch zu toppen. Erst scheiterte die gerade sich noch treffsicher gezeigte Österreicherin Feiersinger an Keeperin Venrath (86.), Teamkollegin Reuteler machte es mit einem perfekten Direkt-Heber, der im Kasten landete, besser (87.). Unermüdlich liefert der FFC nach vorne und hätte die Anzahl an Toren durchaus zweistellig gestalten können, doch es blieb bei den neun Treffern – so viele Gegentreffer in einem Liga-Spiel hatte Gladbach in dieser Saison erst einmal hinnehmen müssen, zum Hinrunden-Abschluss gegen den FC Bayern München.

Am kommenden Sonntag, dem 5. Mai, steht das letzte Saison-Heimspiel an: Mit Bayer 04 Leverkusen erwartet den FFC der nächste Aufsteiger und Abstiegskandidat. Anstoß ist im Stadion am Brentanobad um 14.00 Uhr.

René Krienen, Trainer Borussia Mönchengladbach: „Glückwunsch an Frankfurt, ich habe von uns nichts Positives zu berichten, Frankfurts Angriffswirbel hatten wir nichts entgegenzusetzen. Das 0:9 war auch in der Höhe verdient und für unsere Moral sehr, sehr schlecht – wir haben uns einfach nicht gewehrt, auch wenn ein Tor für uns möglich gewesen wäre. Wir wollten uns vernünftig aus der Allianz Frauen-Bundesliga verabschieden, das entsprach heute allerdings nicht unserer Leistung; wir müssen uns in der 2. Frauen-Bundesliga komplett neu aufstellen.“

FFC-Cheftrainer Niko Arnautis: „Wir wollten in dem Spiel unsere maximale Leistung abrufen und haben das von der ersten Minute auch umgesetzt, waren aggressiv gegen den Ball, haben viel Druck ausgeübt und das frühe Tor erzielt. Danach war es einfacher – die neun Tore waren am Ende auch von der Anzahl her verdient, von der Art und Weise, dem couragierten Auftritt, was nicht selbstverständlich ist. Wir haben – trotz einiger Kontersituationen von Gladbach – gezeigt, was wir spielen können. Ich bin, auch wenn natürlich in einigen Situationen trotzdem noch Luft nach oben ist, sehr zufrieden!“

Borussia Mönchengladbach: Venrath – van Heeswyk, Starmanns, Fürst (46. Bohnen), Giehl, Schenk – P. Dallmann (62. Densing), Kufner, Evels, Corres – Oppedisano (77. Jakober)

1. FFC Frankfurt: Heaberlin – Hechler (72. Panfil), Prießen, Störzel, Matheis (46. Kleinherne) – Pawollek, Groenen – Aschauer, Feiersinger, Reuteler – Martinez (63. Freigang)

Tore: 0:1 Groenen (7.), 0:2 Feiersinger (12.), 0:3 Martinez (18.), 0:4 Martinez (31.), 0:4 Martinez (57.), 0:6 Reuteler (61.), 0:7 Isabel Schenk (67./Eigentor), 0:8 Feiersinger (80.), 0:9 Reuteler (87.)

Schiedsrichterin: Nadine Westerhoff (Castrop-Rauxel)

Zuschauer: 170

Gelbe Karten: P. Dallmann / –

(Fotos: Carlotta Erler)

28.04.2019
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