Knapper Sieg, große Überlegenheit

Dank eines 1:0-Erfolgs beim FSV Hessen Wetzlar zieht der 1. FFC Frankfurt ins DFB-Pokal-Achtelfinale ein

Erfolgreiche Pflichtspiel-Saisonpremiere für den 1. FFC Frankfurt: Dank eines 1:0-Erfolgs im Hessenderby beim FSV Hessen Wetzlar ist der Rekord-Cupsieger ins Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Ein Strafstoß-Tor von Kapitänin Marith Prießen sorgte für das knappe Resultat – die Überlegenheit auf dem Platz war hingegen deutlicher. So verlebte FFC-Torhüterin Bryane Heaberlin bei spätsommerlichen Temperaturen einen ruhigen Mittag, während es ihre Teamkolleginnen versäumten, den Sack frühzeitig zuzumachen.

Acht lange Wochen hat sich der 1. FFC Frankfurt auf die Saison 2018/19 vorbereitet – zumindest ein Teil des Bundesliga-Kaders. Erst seit Freitag konnte FFC-Cheftrainer Niko Arnautis auf alle (gesunden) Spielerinnen zurückgreifen, vor allem die U20-WM mit vier FFC-Youngsters sowie die jüngste FIFA-Abstellungsperiode dezimierte die Trainingsgruppe über Wochen. Kein Wunder also, dass im ersten Pflichtspiel der Saison noch nicht jedes Rädchen ins andere Griff und das FFC-Uhrwerk hier und da ein wenig stockte. Vor allem die Chancenauswertung erwies sich im Hessenderby der 2. DFB-Pokal-Hauptrunde als ausbaufähig. Die Frankfurterinnen starteten konzentriert in die Partie und nahmen das Heft gleich in die Hand. Der erste ernsthafte Abschluss nach neun Minuten: Tanja Pawollek platzierte einen 17-Meter-Freistoß zu unplatziert, um Wetzlars Torfrau Janina Beffart vor ernsthafte Probleme zu stellen. Fünf Minuten später versuchte es Kapitänin Marith Prießen nach einer Ecke per Kopf. Aus dem Spiel heraus passierte nicht allzu viel, weil im letzten Drittel noch die zündenden Ideen fehlten. Und so war es in der 19. Minute einmal mehr eine Standardsituation, die für Gefahr vor dem FSV-Gehäuse sorgte: Keeperin Janina Beffart konnte eine Freistoßflanke von Jackie Groenen erst im zweiten Versuch klären. Dann endlich mal eine Möglichkeit, die nicht aus einem ruhenden Ball entsprang: Géraldine Reuteler kam in halbrechter Position zum Abschluss, brachte allerdings zu wenig Druck hinter den Ball (29.). Wenig später zog Tanja Pawollek aus 20 Metern volley ab – drüber (33.). Dann trat Wetzlars Abwehrspielerin Maike Simbeck über den Ball und ermöglichte Laura Freigang damit einen Torschuss aus aussichtsreicher Position – gehalten (35.). Die Gastgeberinnen kamen kaum aus ihrer eigenen Hälfte, der FFC ließ dank starkem Gegenpressing auch nach Ballverlusten nichts anbrennen. Allein dass es noch 0:0 stand, konnte der Zweitligist als Erfolg verbuchen. Bis zur Halbzeitpause hielt das Abwehrbollwerk dann aber nicht: Nach einem Foulspiel von Maike Simbeck an Laura Freigang zeigte Schiedsrichterin Fabienne Michel auf den Elfmeterpunkt. Marith Prießen platzierte das Leder flach im rechten Eck und ließ Janina Beffart, die sich für die richtige Seite entschieden hatte, keine Chance – 1:0 (39.). Ein Halbzeitstand, der Wetzlar noch immer schmeichelte.



Nach dem Wiederanpfiff drängten die Frankfurterinnen sofort auf den zweiten Treffer – den knappen Vorsprung nur zu verwalten, war für FFC-Cheftrainer Niko Arnautis keine Option! Dass Wetzlar mit seinen beiden Viererketten nun etwas höher stand, um mehr Zugriff zu bekommen, kam dem FFC natürlich entgegen. Einziges Manko und damit eine Parallele zur ersten Hälfte: Der letzte Pass fand zunächst nur selten einen Abnehmer. Die große Chance zum 2:0 hatte Laura Freigang, die nach einer Flanke von Verena Aschauer frei vorm Tor stand und volley drüber zielte (68.). Zwei Minuten später setzte sich die langjährige U20-Nationalstürmerin gleich gegen mehrere Gegenspielerinnen durch und legte für die eingewechselte Shekiera Martinez auf, die das Leder an die Latte nagelte. Eine tolle Gemeinschaftsaktion des Offensivduos – es stand allerdings weiterhin „nur“ 1:0. Auch Laura Störzel, die einen Kopfball aus kurzer Distanz knapp zu hoch ansetzte (74.), änderte nichts am Zwischenstand. Wetzlar fand in der Offensive weiterhin nicht statt, allerdings durfte der FSV weiter auf einen „Lucky Punch“ und somit auf eine Verlängerung hoffen. In der 84. Minute wagte sich Wetzlar dann auch mal nach vorne – und wäre fast dafür bestraft worden: Tanja Pawollek schickte Shekiera Martinez mit einem feinen Steilpass auf die Reise. Die U17-Nationalspielerin zündete den Turbo, hatte nach ihrem Solo aber nicht mehr die Kraft für einen konzentrierten Abschluss. Es war die letzte Chance eines einseitigen Spiels: Dank des knappen, aber hochverdienten Erfolgs meisterte der 1. FFC Frankfurt seine Auftakthürde im DFB-Pokal und blickt nun mit Spannung der Achtelfinal-Auslosung entgegen. Die Partien der nächsten Runde werden am morgigen Montag im Rahmen der offiziellen Saisoneröffnung der Allianz Frauen-Bundesliga im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund ermittelt.

Das erste Punktspiel der Saison führt den 1. FFC Frankfurt gleich zum aktuellen Double-Gewinner: Am kommenden Sonntag, dem 16. September 2018, 14.00 Uhr, ist der letztjährige Tabellensechste beim VfL Wolfsburg zu Gast.

FFC-Cheftrainer Niko Arnautis:
„Mit dem Ergebnis und der Art und Weise, wie wir unsere Tormöglichkeiten herausgespielt haben, bin ich durchaus zufrieden heute – die Chancenverwertung ist hingegen ausbaufähig. Wetzlar hat läuferisch und kämpferisch gut dagegengehalten, allerdings haben wir es selbst versäumt, das Ergebnis höher zu gestalten. Wir hätten in der zweiten Halbzeit nachlegen müssen, dann wäre es im weiteren Verlauf einfacher geworden. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass wir den Kader erst seit zwei Tagen beisammen haben, war es jedoch ein positiver Auftritt. Jetzt freuen wir uns auf den Liga-Auftakt in Wolfsburg, wobei das natürlich ein ganz anderes Spiel werden wird!“

FFC-Manager Siegfried Dietrich:
„Entscheidend ist, dass wir heute in die nächsten Runde des DFB-Pokals eingezogen sind! Man hat gesehen, welches Potenzial in unserer Mannschaft steckt, auch wenn wir dieses im Torabschluss heute nicht abrufen konnten. Dennoch ist diese Leistung nach nur zwei Trainingstagen mit dem kompletten Kader als Erfolg einzustufen und jetzt werden wir alles daransetzen, uns bestmöglich auf das Bundesliga-Highlight beim VfL Wolfsburg vorzubereiten!“

FSV Hessen Wetzlar: Beffart – Peil (80. Efimenko), Simbeck, Klippert, Wünsche – Hartmann, Preiß (76. Brückel), K. Schermuly, Heinzeroth – J. Schermuly, Anstatt.

1. FFC Frankfurt: Heaberlin – Matheis, Störzel, Prießen, Sandvej – Groenen, Pawollek – Feiersinger, Freigang (87. Widmer), Aschauer (90. Emmerling) – Reuteler (62. Martinez).

Tor: 0:1 Prießen (39./Foulelfmeter)

Schiedsrichterin: Fabienne Michel (Gau-Odernheim)

Zuschauer: 450

Gelbe Karte: Groenen

(Bilder: Jan Hübner / www.huebner-foto.de)

09.09.2018
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