Torfestival gegen den Aufsteiger

Der 1. FFC Frankfurt besiegt Borussia Mönchengladbach im heimischen Stadion am Brentanobad mit 8:0 Toren

Am 9. Spieltag der Allianz Frauen-Bundesliga konnte der 1. FFC Frankfurt zu Hause im Stadion am Brentanobad einen hochverdienten 8:0 (5:0)-Sieg über Borussia Mönchengladbach feiern. Exakt dasselbe Ergebnis hatte der FFC schon vor zwei Jahren im ersten Pflichtspiel beider Mannschaften realisiert.

Der 1. FFC Frankfurt, der auf seine verletzte Europameisterin Jackie Groenen und Shekiera Martinez (U17-WM in Uruguay) verzichten musste, kam äußerst schwungvoll in die Partie, drückte die Gladbacher Hintermannschaft vom Anpfiff weg in deren Hälfte hinein. Nach nur zwei Minuten verpasste Laura Feiersinger eine Hereingabe Verena Aschauer, die die Gladbacher Torfrau Lisa Venrath nicht festhalten konnte, nur knapp. Direkt nach diesem furiosen Auftakt verpasste Feiersinger erneut, einen guten Pass von Géraldine Reuteler im Tor unterzubringen.

Doch es sollte nicht lange dauern, bis der FFC sein erstes Erfolgserlebnis bei diesem Torfestival gegen die Borussia feiern durfte. Laura Feiersinger spielte über die rechte Seite Mittelfeldspielerin Margarita Gidion an, die den Ball unhaltbar ins Gladbacher Gehäuse unterbrachte (7.). Die österreichische Teamkollegin der Vorlagengeberin Verena Aschauer konnte nur drei Minuten ungehindert in den Strafraum flanken, wo sich Laura Freigang im Luftduell durchsetzte und per Kopf die Führung auf 2:0 erhöhte. Kurz darauf führte eine österreichische Co-Produktion zum erneuten Torerfolg: Aschauer setzte zu einem Schuss an, den Feiersinger mit einem langen Bein über die Linie verlängerte (13.). Nun fielen die Tore im engen Takt – nur weitere sieben Minuten dauerte es, bis Géraldine Reuteler eine flache Hereingabe über die rechte Außenbahn von der starken Aschauer mühelos zum 4:0 verwertete (20.).

Borussia Mönchengladbach kam in Halbzeit eins nur selten überhaupt über die Mittellinie und schaffte es kaum, gefährliche Offensivszenen zu initiieren. Die Frankfurterinnen waren äußerst wachsam und fingen viele Bälle bereits in der gegnerischen Hälfte ab. Viele Pässe der Spielerinnen vom Niederrhein landeten im Spielaufbau direkt bei den Frankfurter Akteurinnen. Eine Ablage von Freigang auf FFC-Verteidigerin Laura Störzel nach einer eigenen Ecke ging nur knapp über das Tor (30.). Vor der Pause hätte der siebenfache Deutsche Meister mit einigen noch präziser ausgespielten Aktionen das Ergebnis gar noch höher ausbauen können.

Für den fünften Treffer sorgte die defensive Mittelfeldspielerin Tanja Pawollek (35.), die eine Hereingabe von der Schweizer Nationalspielerin Reuteler eiskalt verwandelte. Drei Minuten später landete ein Klärungsversuch einer Gladbacherin fast im eigenen Tor, die anschließende Ecke hätte auch gut und gerne zu einem Eigentor führen können; der FFC zwang die Gäste zu Fehlern. Frankfurt bestach bei trüben nass-kaltem Herbstwetter durch Variabilität: fünf Tore vor der Halbzeitpause – fünf verschiedene Torschützinnen. Erst in der 43. Spielminute hatte die Borussia zumindest im Ansatz eine Torchance, FFC-Keeperin Bryane Heaberlin klärte souverän.

Nach der Pause spielte der FFC unverändert nach vorne. Ein erster Fernschuss von Pawollek ging knapp neben das gegnerische Gehäuse (50.). Kurz darauf machte es die starke FFC-Taktgeberin besser: Gefühlvoll schloss sie aus dem Stand aus rund 17 Metern ins linke obere Eck ab (54.). Das nächste Tor fiel durch Feiersinger, die die Kugel - von der eingewechselten Marilena Widmer präzise in Szene gesetzt - überlegt ins linke untere Ecke schob (63.); auch ihr zweiter Treffer an diesem Samstagmittag. Zwischendurch gab es genug FFC-Offensivaktionen, um das Ergebnis noch höher zu gestalten.

Durch einen erneuten Fehler vom Borussia-Torfrau Lisa Venrath, die den Ball nach einer weiteren Ko-Produktion von Aschauer und Feiersinger abklatschen ließ, setzte Freigang mit ihrem zweiten Treffer den 8:0-Schlusspunkte einer fulminanten FFC-Vorstellung (70.). Nur zwei Minuten später hatte Gladbach Vanessa Wahlen die einzige gefährliche Offensivaktion – doch FFC-Keeperin Bryane Heaberlin konnte den Ball abfangen.

In der ersten Saison der Borussinnen in der höchsten deutschen Spielklasse, 2016/17, hatte der FFC bereits 8:0 im heimischen Stadion am Brentanobad gewonnen, damals am ersten Spieltag und damit dem allerersten Gladbacher Spiel in der Frauen-Bundesliga. Versuche, das Ergebnis von vor zwei Jahren noch einmal zu toppen, gab es am heutigen Novembersamstag auch nach dem achten Tor der Frankfurterinnen: Feiersingers Fernschuss nach einem erfolgreichen Dribbling im Mittelfeld setzte nur knapp über die Latte (87.). Auch ein Versuch von Kapitänin und Innenverteidigerin Marith Prießen wenige Sekunden vor dem Ende schlug knapp neben dem rechten Pfosten.

Nach dem Kantersieg gegen den einen Aufsteiger geht es für den FFC am kommenden Wochenende gegen den nächsten Aufsteiger: Am Sonntag, dem 2. Dezember, um 14 Uhr empfängt Bayer 04 Leverkusen die Frankfurterinnen.

René Krienen, Trainer Borussia Mönchengladbach: „Für mich ist es ein Déjá-vu-Erlebnis, vor zwei Jahre saß ich auch nach einem 0:8 hier. Damals haben wir aber mehr gekämpft, die sechs Tore heute fielen für die Frankfurterinnen zu einfach. Es hat nur eine Mannschaft gespielt und das war der FFC. Wir waren heute nicht willig genug, dem Gegner alles abzuverlangen.“

FFC-Cheftrainer Niko Arnautis: „Wir haben von der ersten Sekunde an gezeigt, dass wir heute unbedingt gewinnen wollen und haben mit dem Ball sehr zielstrebig nach vorne gespielt, den Gegner in ihrer Hälfte bespielt. Und unsere Tore waren alle schön herausgespielt. Ich freue mich für die Spielerinnen, unser Leistungsvermögen spiegelt sich in den letzten Spielen wieder, wir haben uns belohnt und sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis, aber auch der Entwicklung und der Moral in den vergangenen Wochen.“

FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Auch beim nun vierten Pflichtspielsieg in Folge hat es große Freude gemacht, unserer Mannschaft zuzusehen, mit welcher Zielstrebigkeit und mit welchem Offensivdrang sie zu Werke geht! Dass Gladbach nicht seinen besten Tag erwischt hat, haben wir mit unserer Spielweise forciert und darüber hinaus mit schönen Treffern unser Torverhältnis aufpoliert und unsere Tabellensituation verbessert. Klasse, dass fünf verschiedene Spielerinnen die acht Toren erzielt haben - einmal mehr der Beweis, dass durch individuelle Qualität Vieler die Mannschaft der Star ist. Eine tolle spielerische Entwicklung, die mit Begeisterung von unseren Fans gefeiert wird und in der sich seit Wochen die Handschrift unseres Trainers Niko Arnautis widerspiegelt. Jetzt fahren wir mit weiter gestärktem Selbstvertrauen nach Leverkusen und wollen mit der gleichen Einstellung unsere Siegesserie ausbauen!"

1. FFC Frankfurt: Heaberlin – Sandvej (77. Schulze Solano), Prießen, Störzel, Hechler – Pawollek, Gidion (59. Widmer) – Aschauer, Freigang, Feiersinger – Reuteler (67. Matheis)

Borussia Mönchengladbach: Venrath – van Heeswyk (80. Petri), Starmanns, Fürst, Busshuven – Jakober (62. Bohnen), Bogenschütz, Wahlen, Kufner, Corres – Densing (74. Abu Sabbah)

Tore: 1:0 Gidion (7.), 2:0 Freigang (10.), 3:0 Feiersinger (13.), 4:0 Reuteler (20.), 5:0 Pawollek (35.), 6:0 Pawollek (54.), 7:0 Feiersinger (63.), 8:0 Freigang (70.)

Schiedsrichterin: Angelika Söder (Schwarzenbruck)

Zuschauer: 840

(Fotos: Carlotta Erler)

24.11.2018
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