Partie furios nach Rückstand gedreht

Der 1. FFC Frankfurt gewinnt sein Auswärtsspiel am 16. Spieltag beim 1. FC Köln nach Rückstand 4:1

Nach seinen beiden Auftaktsiegen über Jena und Leverkusen ging es am 16. Spieltag der Saison 2019/20 in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga für den 1. FFC Frankfurt in die Domstadt am Rhein zu den Frauen des 1. FC Köln. Für den deutschen Rekordmeister gab es im Südstadion vor den Augen von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg nach Rückstand einen 4:1 (0:1)-Sieg zu feiern.

Die erste Riesenchance des Spiels gab es für die hessischen Gäste, nachdem Sjoeke Nüsken einen zu kurz geratenen Pass erlief und über die rechte Seite in den Strafraum sprintete, ihr Querpass aber keine Mitspielerin fand (3.). Auf der Gegenseite eine ähnliche Situation, als Rachel Rinast sich einen Ball erlief, aber im Strafraum fair von Sophia Kleinherne gestoppt werden konnte (6.), auch die anschließende Ecke brachte Gefahr, weil die FFC-Defensive nicht entschlossen genug den Ball klärte. Doch insgesamt zeigte der deutsche Rekordmeister eine bessere Raumaufteilung und suchte sein Glück mit variablen Offensivvorstößen, es mangelte allerdings an der letzten Präzision. Die Kölnerinnen waren punktuell gefährlich, so leitete ein Einwurf eine Flanke ein, die am hinteren Pfosten den Kopf von Johanna Tietge fand, die das 1:0 erzielte (12.) – im dritten Spiel seit Jahresbeginn der zweite Rückstand. Der FFC blieb aber beharrlich dran und hatte nach 20 Minuten die große Möglichkeit per Pfostenschuss von Freigang auf den Ausgleich, nachdem Géraldine Reuteler am Toraus aufs Tor zudribbeln und die Kugel flach reinbringen konnte; in der Defensive musste Kleinherne erneut in höchster Not klären (23.).

Der FFC zeigte gegen gut kämpfende Kölnerinnen in dieser Phase des Spiels etwas zu wenig Offensivpower und musste sich in Defensivzweikämpfen aufreiben. Köln hingegen hatte die Gelegenheit auf 2:0 zu stellen: Bre Heaberlin im FFC-Kasten verhinderte den Gegentreffer der durch einen Steckpass frei auf sie zulaufenden Eunice Beckmann, den Nachschuss klärte Janina Hechler auf der Linie (38.). Die Führung ging so kurz vor der Halbzeitpause in Ordnung, auch weil Barbara Dunsts Flanke abrutschte und ins Toraus segelte (43.) und Laura Störzels Freistoß von Köln-Keeperin Elvira Herzog mit Pausenpfiff abgefangen werden konnte. Einige Aktionen wirkten bei Frankfurt nach dem guten wie spielfreudigen Beginn unglücklich.

Die erste Chance nach Wiederanpfiff hatten die Hessinnen: Die von Reuteler gut eingesetzte Nüsken legte den Ball noch einmal für Freigang auf, die aber entscheidend gestört werden konnte (48.), Dunsts Abschluss kam zu zentral (51.), bevor ein abgefälschter Ball fast zum Ausgleich geführt hätte (54.) und ein Kopfball von Laura Freigang gerade noch zur Ecke geklärt wurde (55.). Keine Frage, der FFC hatte sich einiges vorgenommen. Die FC-Hintermannschaft musste nun häufiger eingreifen, es kam vermehrt zu Eckbällen und Freistößen für die Gäste – und das führte zum verdienten Erfolg: Ein von Kapitänin Tanja Pawollek getretener Freistoß fand am hinteren Torpfosten die Schweizer Nationalstürmerin Géry Reuteler, die die Kugel gegen die Laufrichtung ihrer Landsfrau Herzog ins lange Eck zum verdienten 1:1 beförderte (58.). Es dauerte nicht lange, bis erneut eine lange Flanke links hinten eine FFC-Spielerin, diesmal Barbara Dunst, fand, die nach innen zog und im Strafraum zu Fall gebracht wurde (61.); das hatte den dritten Strafstoß im dritten Spiel nach der Winterpause zur Folge, den wie in der Vorwoche gegen Leverkusen Laura Freigang zur Führung ins rechte untere Eck verwandelte (62.). Die Gastgeber zeigten sich über die Entscheidung des gegebenen Elfmeters nicht einverstanden, Schiedsrichterin Franziska Wildfeuer zeigte nach einem Wortwechsel an der Seitenlinie Köln-Coach Sascha Glass – lange Zeit in verschiedenen Trainerfunktionen des FFC tätig – die Rote Karte (64.); auch das eine Parallelität zu den vergangenen zwei Spielen, als jedes Mal der gegnerische Trainer eine Karte gezeigt bekam. Die Unruhe wusste Frankfurt zu nutzen: Schon der direkte Wiederanpfiff brachte das nächste FFC-Tor; Barbara Dunsts Schuss fand den Weg vom linken Pfosten in die gegnerischen Maschen zum 3:1 (65.).

Nun ging es Schlag auf Schlag, Köln hatte wiederum nach diesem Wiederanstoß die Gelegenheit, auf 2:3 zu verkürzen (67.). Die vor dieser Partie – bei allerdings einem noch ausstehenden Spiel gegen den Tabellenletzten FF USV Jena – auf dem vorletzten Rang liegenden Kölnerinnen warfen nun alles nach vorne, lösten ihre Vierer- zu einer teilweise Zweierkette auf, wodurch der FFC mehr Räume zum Kontern bekam und eine Doppelchance zur Vorentscheidung verzeichnete (70.), für die kurz darauf ein langer Ball aus dem Mittelfeld von Pawollek auf Nüsken, die den Ball cool zum 4:1 verwandelte, sorgte (73.). Köln gab nicht auf und bekam durch (Standard)-Flanken über die Außen zu einigen Tormöglichkeiten. Doch auch die Frankfurterinnen hatten einige Gelegenheiten, wie durch eine Flanke auf die Latte (82.), einen abgeblockten Versuch von Reuteler (84.) oder die einlaufende Shekiera Martinez (88.), den 4:1-Sieg noch auszubauen.

Durch dritten Sieg in Folge bleibt der FFC Sechster mit nun 27 Zählern. Nun steht erst einmal die Länderspielpause an, in der der FFC zahlreiche Nationalspielerinnen – darunter Laura Freigang und Sophia Kleinherne beim Algarve-Cup mit den DFB-Frauen – abstellt. Das nächste Mal um Punkte geht es in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga für den deutschen Rekordmeister am Freitag, dem 27. März, um 19.15 Uhr zu Hause im Stadion am Brentanobad gegen den SC Sand. Die Partie wird live bei Eurosport und online bei Magenta Sport gezeigt.

FFC-Cheftrainer Niko Arnautis: „Wir wussten, dass es schwer wird in Köln, weil das Team mitten im Abstiegskampf steckt. Wir sind gut ins Spiel gekommen, hatten auch die erste Chance, bekommen aber das 0:1, hatten selbst eine Riesengelegenheit, bevor die Kölnerinnen per Konter auf 2:0 erhöhen können. Nach der Pause haben wir es aber super gemacht, wir haben super schnellen Fußball gespielt, dann per Elfer gleich auf 2:1 gestellt und anschließend das 3:1 und 4:1 wunderbar herausgespielt. Danach waren sogar noch mehr Tore als möglich. Ich bin hochzufrieden, wir haben verdient gewonnen!“

1. FC Köln: Herzog – Horvat, Calo, Nietgen, Rinast – Tietge (78. Hirano), Beckmann, Schraa, Gosch (73. Hild) – Kohr – Barrett (88. Girauld)

1. FFC Frankfurt: Heaberlin – Hechler (69. Santos), Kleinherne, Störzel, Aschauer – Pawollek, Mauron (75. Martinez) – Dunst, Reuteler (88. Gidion), Nüsken – Freigang

Tore: 1:0 Tietge (12.), 1:1 Reuteler (58.), 1:2 Freigang (62./Elfmeter), 1:3 Dunst (65.), 1:4 Nüsken (73.)

Schiedsrichterin: Franziska Wildfeuer (Lübeck)

Zuschauer:  419

Gelbe Karten: Tietge, Kohr / Kleinherne

Rote Karte: Glass (Trainer) / -



(Fotos: Carlotta Erler)

01.03.2020
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