Trotz Dominanz nur ein Punkt

Auch nach dem zweiten Bundesliga-Heimspiel der Saison 2013/14 wartet der 1. FFC Frankfurt noch auf den ersten „Dreier“ im Stadion am Brentanobad: Trotz einer über weite Strecken guten Leistung steht mit dem 2:2 gegen Bayer 04 Leverkusen eine erneute Punkteteilung in der Bilanz. Dabei sah es bei der Bundesliga-Live-Premiere auf Eurosport bis zur 80. Minute nach einem krönenden Abschluss der englischen Woche mit drei Pflichtspielen innerhalb von acht Tagen aus. Celia Sasic und Dzsenifer Marozsán sorgten für eine scheinbar komfortable 2:0-Führung, die Leverkusen erst in den letzten zehn Minuten durch Treffer von Isabelle Linden und Francesca Weber egalisierte.

Der 1. FFC Frankfurt startete bissig und setzte die junge Bayer-Elf gleich unter Druck. Bereits nach sieben Minuten erzielte Celia Sasic, die sich bis zu diesem Zeitpunkt schon einige gefährliche Szenen erarbeitet hatte, die Führung für die Gastgeberinnen: Nach einem 35-Meter-Freistoß von Melanie Behringer traf die Stürmerin, die beim 4:0-Erfolg in Cloppenburg ihren ersten Treffer im FFC-Trikot erzielte, per Kopf. Die erste und in der ersten Hälfte einzige Leverkusener Chance in der 17. Minute: Ein abgefälschter Schuss von Isabelle Linden senkte sich, ohne dass FFC-Keeperin Desirée Schumann eingreifen musste, aufs Tornetz. Zehn Minuten später hätte Celia Sasic auf 2:0 erhöhen können: Nach einer Flanke von Lira Bajramaj von der rechten Seite und einem Missverständnis in der Leverkusener Abwehr verfehlte die Europameisterin mit einer Direktabnahme aus elf Metern das leere Tor.

Auch nach der Halbzeitpause kamen die Frankfurterinnen - wie schon zu Spielbeginn - druckvoll aus der Kabine: Celia Sasic setzte sich auf der rechten Seite durch und legte für Dzsenifer Marozsán in der Mitte auf, deren Schuss von Bayer-Torfrau Lisa Schmitz abgeblockt wurde (47.). Dennoch lief offensichtlich alles nach Plan für die Gastgeberinnen – erst recht, als Dzsenifer Marozsán mit einem platzierten Schuss aus halblinker Position ins rechte Eck das 2:0 erzielte (65.). Wenig später setzte Peggy Kuznik einen Kopfball nach Ecke von Melanie Behringer knapp über die Latte (68.). Eine vergebene Chance zum 3:0, die später noch bitter schmecken sollte. Denn als Leverkusens Stürmerin Isabelle Linden in der 81. Minute mit einem satten Schuss in den rechten Winkel den Anschlusstreffer erzielte, verlor der 1. FFC Frankfurt plötzlich seine Linie. Statt weiter konzentriert nach vorn zu spielen, wirkten die Frankfurterinnen nun nervös und ermöglichten dem Gegner durch Nachlässigkeiten und Ungenauigkeiten im Passspiel immer wieder Standardsituationen. Nur noch wenige Sekunden waren zu spielen, als von den drei erhofften Punkten für den 1. FFC Frankfurt, die gleichzeitig den ersten Sieg im zweiten Heimspiel bedeutet hätten, nur noch einer übrig blieb: Nach einem langen Ball in den FFC-Strafraum fiel das Leder vor die Füße der eingewechselten Francesca Weber, die aus kurzer Distanz zum 2:2 einschob.

Beide Mannschaften bleiben durch die Punkteteilung ungeschlagen – eine Tatsache, über die sich im strömenden Frankfurter Regen nur die Gäste vom Rhein freuen konnten. Für den 1. FFC Frankfurt gibt es bereits in einer Woche eine weitere Gelegenheit, den ersten Heimsieg der Saison zu realisieren: Im Top-Spiel des Wochenendes, das erneut live auf Eurosport übertragen wird, empfängt die Mannschaft von Cheftrainer Colin Bell den FC Bayern München (Samstag, 12. Oktober, 12.30 Uhr).

FFC-Cheftrainer Colin Bell: „Wir haben heute einen Heimsieg verschenkt, obwohl wir nichts zu verschenken haben. 80 Minuten lang hat die Mannschaft vieles richtig gemacht, war überlegen und hat kaum etwas zugelassen. Durch ein Tor aus dem Nichts wurde der Gegner plötzlich wieder wach, während wir es nicht verstanden haben, das Spiel konsequent und mit Vollgas – so wie es in Cloppenburg der Fall war – zu Ende zu spielen. Heute fühle ich mich wie ein Verlierer, denn wir haben uns um den Lohn unserer Arbeit gebracht.“

FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Es ist schwer zu verstehen, dass unsere Mannschaft nach wirklich starken 80 Minuten ihre hochverdiente 2:0-Führung noch aus der Hand gegeben hat und sich mit einem 2:2 begnügen muss. Das fühlt sich wie eine Niederlage an, die vermeidbar war. Jetzt gilt es, sich mit ganzer Kraft auf die Herausforderung gegen Bayern München zu konzentrieren.“

1. FFC Frankfurt: Schumann – Schmidt, Bartusiak, Kuznik, Weber (84. Crnogorcevic) – Behringer – Garefrekes, Marozsán, Bajramaj (90. Tanaka), Laudehr (62. Ando) – Sasic.

Bayer 04 Leverkusen: Schmitz – Barth, Claassen (46. Weber), Ewers, Simon – Hendrich, R. Knaak (72. Petzelberger) – Kerschowski, T. Knaak, Panfil (77. El-Kassem) – Linden.

Tore: 1:0 Sasic (7.), 2:0 Marozsán (65.), 2:1 Linden (81.), 2:2 Weber (90.)

Schiedsrichterin: Marija Kurtes (Düsseldorf)

Zuschauer: 1.240



Auslosung DFB-Pokal-Achtelfinale: Das Top-Spiel steigt in Frankfurt

Losfee Renate Lingor hat dem 1. FFC Frankfurt bei der Auslosung der Achtelfinal-Paarungen im DFB-Pokal in der Halbzeitpause des Heimspiels gegen Bayer 04 Leverkusen ein echtes Schlagerspiel beschert: Der achtmalige DFB-Pokalsieger empfängt den Titelverteidiger VfL Wolfsburg im Stadion am Brentanobad. Die acht Partien werden am 16./17. November 2013 ausgetragen.

FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Auch wenn man sich das Aufeinandertreffen zwischen dem 1. FFC Frankfurt und dem VfL Wolfsburg im späteren Verlauf des DFB-Pokal-Wettbewerbs hätte vorstellen können, freuen wir uns auf die Begegnung gegen den aktuellen DFB-Pokalsieger. Auf dem angestrebten Weg ins Finale müssen wir in jeder Runde jeden Gegner schlagen und diese durch das Los entschiedene Herausforderung mit unserem großartigen Publikum im Rücken annehmen.“

Hier alle Begegnungen des DFB-Pokal-Achtelfinals im Überblick:

Bayer 04 Leverkusen – BV Cloppenburg
SC Sand – FCR 2001 Duisburg
SGS Essen – 1. FC Saarbrücken
SV Meppen – FF USV Jena
1. FFC Frankfurt – VfL Wolfsburg
1. FC Köln – FC Bayern München
SC Freiburg – FFV Leipzig
SV Werder Bremen – VfL Bochum


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