Punktgewinn im Klassiker

Der 1. FFC Frankfurt erspielt und erkämpft sich ein verdientes 1:1 im Montagsspiel beim 1. FFC Turbine Potsdam

Der 1. FFC Frankfurt hat seine Tabellenposition in der Allianz Frauen-Bundesliga mit einer eindrucksvollen Vorstellung im Klassiker beim 1. FFC Turbine Potsdam gefestigt: Nach dem leistungsgerechten 1:1 im TV-Spiel im Karl-Liebknecht-Stadion bleibt das Team von Cheftrainer Niko Arnautis Vierter – mit drei Punkten Rückstand auf Spitzenreiter VfL Wolfsburg und drei Punkten Vorsprung auf die Turbinen. Ana-Maria Crnogorcevic erzielte den einzigen Treffer für ihr Team, nachdem Ex-Frankfurterin Svenja Huth die Gastgeberinnen vor 1.643 Zuschauern in Führung gebracht hatte.

Im Klassiker gibt’s kein Abtasten, da geht’s von Beginn an zur Sache – diese „Regel“ hatte auch diesmal wieder Bestand. An einer munteren Anfangsphase hatten beide Teams ihren Anteil, so verteidigte der 1. FFC Frankfurt phasenweise recht hoch und verkroch sich keineswegs nur in der eigenen Hälfte. Der erste Torschuss ging auf das Konto von Kumi Yokoyama, die Turbine-Torfrau Lisa Schmitz mit einem unangenehmen Aufsetzer vor leichte Probleme stellte (4.). Für den ersten echten „Aufreger“ sorgte unfreiwillig Laura Störzel, die den Ball im eigenen Strafraum an Svenja Huth vertendelte und ihren Fehler mit einem Tackling wieder ausbügelte (12.). Schiedsrichterin Mirka Derlin deutete sofort an, dass die Innenverteidigerin den Ball gespielt hatte – diese Meinung musste man ganz objektiv betrachtet nicht zwangsläufig teilen. Zehn Minuten später beschwerte sich dann die Frankfurter Bank über eine Entscheidung der Unparteiischen aus Bad Schwartau. Konkret ging es um die Frage, ob Svenja Huth bei dem langen Ball ihrer Teamkollegin Felicitas Rauch im Abseits stand oder nicht. Die TV-Bilder brachten keine endgültige Aufklärung, doch ging die Tendenz in Richtung Abseits. Die Fahne der Assistentin blieb unten und so war das „Unheil“ nicht mehr aufzuhalten: Die ehemalige FFC-Spielerin lief allein aufs gegnerische Gehäuse zu und ließ Bryane Heaberlin keine Chance – 1:0 für die Turbinen (22.). In den nächsten Minuten hätte die Partie zu Gunsten der Gastgeberinnen kippen können. Zunächst traf Tabea Kemme nach einer Flanke von Svenja Huth die Latte (22.), dann rettete Bryane Heaberlin in einer Eins-gegen-eins-Situation gegen Felicitas Rauch (25.). Gut, dass der 1. FFC Frankfurt diese Phase überstand, denn kurz darauf waren die Gäste wieder zurück im Spiel. Nach einem langen Ball schirmte Kumi Yokoyama das Leder mustergültig mit dem Rücken zum Tor ab, um dann die links mitgelaufene Ana-Maria Crnogorcevic in Szene zu setzen. Der Schuss der Schweizerin klatschte an den Innenpfosten und von dort hinter die Linie – 1:1 (30.). Und es hätte sogar noch besser kommen können, wenn Kumi Yokoyama in der 42. Minute nicht nur fast alles richtig gemacht hätte. Die japanische Nationalspielerin legte sich den Ball nach einem Fehler in der Turbine-Abwehr perfekt zurecht, um ihn dann mit einem schwachen Schuss neben den linken Pfosten zu setzen. Es wäre des Guten wohl etwas zu viel gewesen, denn der 1:1-Halbzeitstand ging durchaus in Ordnung.



Und genauso schwungvoll wie die erste Hälfte endete, begann auch die zweite. Es war ein offener Schlagabtausch zweier Teams auf Augenhöhe, in dem die Kontrahenten ein hohes Tempo an den Tag legten und sich mit ihrer Aggressivität in den Zweikämpfen gegenseitig zu Fehlern zwangen. So wechselte der Ballbesitz häufig und es war nicht zu prognostizieren, in welche Richtung das Pendel noch ausschlagen sollte. Viele prickelnde Torszenen gab es zwar nicht, aber das minderte nicht die Attraktivität der Gesamtdarbietung, die natürlich auch von der Spannung lebte. Mit der Einwechselung von Lilly Agg für Janina Hechler signalisierte FFC-Cheftrainer Niko Arnautis, dass er sich – obwohl sich taktisch nichts änderte, da Kathrin Hendrich nun verteidigte – mehr als einen Punktgewinn vorstellen konnte. Die Engländerin warf sich in jeden Zweikampf, als ob es kein Morgen gäbe, blieb vor dem Tor aber ein wenig glücklos. Auf der Zielgeraden dieses Klassikers erhöhte Potsdam noch einmal die Schlagzahl, während die Frankfurterinnen dem hohen Tempo der ersten 45 Minuten Tribut zollen mussten. So war es letztlich auch okay, dass der Schlusspfiff ertönte, ohne dass weitere Treffer gefallen waren. Es blieb bei einem Remis, das dem 1. FFC Frankfurt deutlich besser schmeckte als seinem Gegenüber, schließlich wahrte der FFC vom Main damit seinen Drei-Punkte-Vorsprung auf den FFC aus der brandenburgischen Hauptstadt.

Weiter geht’s für den 1. FFC Frankfurt in der Allianz Frauen-Bundesliga am nächsten Sonntag, dem 5. November 2017, 11.00 Uhr, wenn Aufsteiger SV Werder Bremen im Stadion am Brentanobad gastiert.

Matthias Rudolph, Trainer 1. FFC Turbine Potsdam: „Wir wollten diese intensive Partie gewinnen und sind dementsprechend auch enttäuscht über das 1:1. Leider haben wir es versäumt, das 2:0 zu machen und damit für eine kleine Vorentscheidung zu sorgen. Nach dem Ausgleich haben wir dann den Faden verloren und haben nicht mehr konsequent in die Tiefe gespielt, während Frankfurt alles in die Waagschale geworfen hat. Für uns ist diese Punkteteilung definitiv zu wenig.“

FFC-Cheftrainer Niko Arnautis: „Wir haben heute ein gutes Fußballspiel mit hohem Tempo gesehen - und klar ist, dass wir sehr zufrieden mit dem 1:1 sind. Nach der Potsdamer Führung, die aus meiner Sicht aus einer Abseitsposition entstanden ist, sind wir gut zurückgekommen, haben den Ausgleich gemacht und waren auch insgesamt die aktivere Mannschaft mit höheren Ballbesitzanteilen. In der zweiten Hälfte haben wir uns dann – gerade gegen Ende – zu sehr in die eigene Hälfte drängen lassen, wobei wir auch immer wieder Nadelstiche setzen konnten. Wenn wir den einen oder anderen Konter besser ausspielen, wäre womöglich noch mehr drin gewesen. Unter dem Strich geht das 1:1 absolut in Ordnung. Jetzt arbeiten wir in Ruhe weiter, schließlich befinden wir uns zwar auf einem guten Weg, aber das Ziel ist noch ein gutes Stück entfernt!“

FFC-Manager Siegfried Dietrich:
„Was für ein starker Fight gegen die Power-Turbinen! Die Mädels haben sich diesen Punkt mit einer tollen Teamleistung wirklich erkämpft und erspielt. Dies war ein weiterer Schritt nach vorne in unserer Entwicklung! Es macht Spaß, der Mannschaft mit dieser Einstellung, Leidenschaft und Spielfreude zuzusehen!“

1. FFC Turbine Potsdam:
Schmitz – Schmidt, Ilestedt, Elsig, Siems – Aigbogun (46. Zadrazil), Wälti, Kellond-Knight (85. Gasper), Rauch (78. Schwalm) – Kemme, Huth.

1. FFC Frankfurt: Heaberlin – Hechler (66. Agg), Störzel, Prießen, Sandvej – Groenen, Schmidt, Pawollek (83. Munk)– Hendrich, Yokoyama (90. Gidion), Crnogorcevic.

Tore: 1:0 Huth (22.), 1:1 Crnogorcevic (30.)

Schiedsrichterin: Mirka Derlin (Bad Schwartau)

Zuschauer: 1.643

Gelbe Karten: Siems, Kellond-Knight – Groenen

(Bilder: Jan Hübner / www.huebner-foto.de)

30.10.2017
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