„Dreikampf tut der ganzen Liga gut“

FFC-Abwehrspielerin Saskia Bartusiak freut sich auf den spannenden Bundesliga-Showdown

Das Lob kommt aus höchstem Mund. Wenn Colin Bell über Saskia Bartusiak spricht, kommt der Trainer des 1. FFC Frankfurt ins Schwärmen: „Saskia zählt zu den besten Innenverteidigerinnen überhaupt. Dazu ist sie für unser Team eine absolute Führungsspielerin, die ihre große Erfahrung zum Wohle der Mannschaft einbringt.“ Am Wochenende wird Bartusiak mal wieder im Mittelpunkt stehen. In der Bundesliga steht zwei Spieltage vor Schluss das Aufeinandertreffen mit dem 1.FFC Turbine Potsdam auf dem Programm (Sonntag, ab 14 Uhr, live bei DFB-tv und im hr-fernsehen). Es geht um den Titel - der Erste empfängt den Dritten. Mehr geht kaum.

„Spiele gegen Potsdam sind immer heiß umkämpfte Duelle. Wir werden uns wieder auf Augenhöhe begegnen“, sagt die Abwehrspielerin im DFB.de-Interview. „Wir müssen über 90 Minuten dagegenhalten und versuchen, unser Spiel durchzudrücken. Im Hinspiel haben wir gesehen, dass wir in der Lage sind, Potsdam zu schlagen – und genau mit diesem Ziel gehen wir auch in das Rückspiel.“ Der Kampf um die Deutsche Meisterschaft ist in diesem Jahr so spannend wie schon lange nicht mehr. Auch der VfL Wolfsburg darf noch von der Titelverteidigung träumen. „In den letzten Jahren war die Meisterschaft schon mehrfach Wochen vor dem letzten Spieltag entschieden“, betont die 79-malige deutsche Nationalspielerin. „Diese neue Situation tut der gesamten Liga gut.“

DFB.de: Frau Bartusiak, Sie sind mit einem Innenbandriss mehrere Wochen ausgefallen. Jetzt sind Sie wieder da. Sind Sie genau zum richtigen Zeitpunkt fit geworden?

Saskia Bartusiak: Ja, das kann man so sagen. Ich bin froh, dass ich der Mannschaft im Saisonendspurt wieder auf dem Feld helfen kann.

DFB.de: Wie sind Sie mit der Verletzung umgegangen?

Bartusiak: Es war ein unglücklicher Zeitpunkt im Winter-Trainingslager – mitten in der Vorbereitungsphase. Aber ich hatte nie irgendwelche Tiefpunkte, sondern ich habe die Situation so angenommen, wie sie war und mich auf die Reha konzentriert. Mir war ja klar, dass ich irgendwann wieder fit sein werde.

DFB.de: Vor einer guten Woche standen Sie im Endspiel des DFB-Pokals gegen die SGS Essen bereits wieder 90 Minuten auf dem Platz. Wie haben Sie das Finale erlebt?

Bartusiak: Durchweg positiv natürlich. Wir haben 3:0 gewonnen, sind DFB-Pokalsieger geworden und alle sehr glücklich. Es war eine grandiose Kulisse und eine tolle Atmosphäre vor über 16.000 Zuschauern im RheinEnergieStadion in Köln. Die SGS Essen hat ein gutes Spiel abgeliefert, aber wir waren einfach sehr effektiv und effizient.

DFB.de: Wie bewerten Sie den Triumph?

Bartusiak: In erster Linie freut es mich natürlich für die Mannschaft, die sich für eine tolle Saison belohnt hat. Wir haben in den letzten, nicht immer einfachen Jahren zusammengestanden und hart für den Erfolg gearbeitet. Darüber hinaus ist der neunte DFB-Pokalsieg auch für den gesamten Verein nach drei titellosen Spielzeiten ein wichtiger Erfolg.

DFB.de: Zeit zur großen Feier blieb dennoch nicht: Der Endspurt um die Meisterschaft scheint in diesem Jahr dramatischer als je zuvor zu sein. Wie sehen Sie die Ausgangslage?

Bartusiak: Es ist spannend wie noch nie in der Frauen-Bundesliga, das stimmt. Drei Mannschaften können noch Meister werden. Wir haben noch zwei Endspiele gegen den 1. FFC Turbine Potsdam und den VfL Wolfsburg vor uns. Beides sind schwere Spiele, aber eines ist klar: Wir gehen auch in diesen Partien mit dem Ziel, zu gewinnen. Und wenn wir das schaffen, haben wir alle unsere Saisonziele erreicht.



DFB.de: Zeigt diese Konstellation auch, dass die Spitze in der Bundesliga noch enger zusammengerückt ist?

Bartusiak: Ja, das zeigt die Tabellensituation: Drei Mannschaften liegen innerhalb von zwei Punkten! Es ist unglaublich spannend. In den letzten Jahren war die Meisterschaft schon mehrfach Wochen vor dem letzten Spieltag entschieden. Diese neue Situation tut der gesamten Liga gut.

DFB.de: Glauben Sie, dass es auf einen dauerhaften Dreikampf dieser drei Teams in den nächsten Jahren hinausläuft?

Bartusiak: Diese drei Mannschaften haben sich in den letzten Jahren dauerhaft da oben etabliert und auch alle Voraussetzungen, in den nächsten Jahren eine führende Rolle im deutschen Frauenfußball zu spielen. Man sollte aber auch den FC Bayern München auf dem Schirm haben, der sich für die kommende Saison qualitativ hochwertig verstärkt hat. Auch die Kluft zwischen den Top-Klubs und den Mannschaften aus dem Mittelfeld ist in den letzten Jahren kleiner geworden und ich glaube, dass sich dieser Trend weiter fortsetzen wird. Teams wie Jena, Leverkusen und Freiburg haben immer die Möglichkeit, einem vermeintlichen Spitzenverein gefährlich zu werden – wenn alles passt.

DFB.de: Der 1.FFC Frankfurt ist als einzige Mannschaft noch ungeschlagen. Was macht Sie in diesem Jahr so stark?

Bartusiak: Der Teamgedanke steht über allem bei uns. Bei aller individuellen Qualität, die auch in den letzten Jahren vorhanden war, harmonieren wir in dieser Saison einfach als Team besser. Wir wollen gemeinsam Erfolg haben. Nun gilt es, diesen Weg, von dem wir uns bislang nicht haben abbringen lassen, bis zum Saisonende fortzusetzen.

DFB.de: Welche Rolle spielt Colin Bell bei den Erfolgen?

Bartusiak: Als Trainer gibt er natürlich die Richtung vor. Er ist sehr akribisch und engagiert in der Vorbereitung auf unsere Spiele und hat auch einen großen Anteil daran, dass wir uns als Team gefunden haben und gemeinsam auf dem Platz füreinander fighten.

DFB.de: Am Wochenende steht mal wieder das ewig junge Prestigeduell gegen Potsdam auf dem Programm. Wie schätzen Sie den Gegner in diesem Jahr ein?

Bartusiak: Spiele gegen Potsdam sind immer heiß umkämpfte Duelle und auch am Sonntag werden wir uns auf Augenhöhe begegnen. Turbine Potsdam hat eine starke Mannschaft und bislang ebenfalls eine gute Saison gespielt. Die Mannschaft ist physisch sehr stark, immer gefährlich und für Tore gut. Wir müssen über 90 Minuten dagegenhalten und versuchen, unser Spiel durchzudrücken. Im Hinspiel haben wir gesehen, dass wir in der Lage sind, Potsdam zu schlagen – und genau mit diesem Ziel gehen wir auch in das Rückspiel.

DFB.de: Ist es wirklich ein Duell auf Augenhöhe? Sie haben den klaren Erfolg im Hinspiel in Potsdam bereits angesprochen.

Bartusiak: Auf alle Fälle. Nach 20 Spieltagen lügt die Tabelle ja nicht. Wir befinden uns mit Turbine Potsdam auf Augenhöhe, aber auch mit dem VfL Wolfsburg. Zwischen diesen drei Mannschaften wird die Meisterschaft entschieden und wir werden alles dafür tun, auch am Ende der Saison auf Platz eins zu stehen.

(Quelle: www.dfb.de)
(Bilder: Frank Heß / www.harderfoto.de)

31.05.2014
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