Der Klassiker als Standortbestimmung

Mit dem Klassiker im deutschen Frauenfußball startet der 1. FFC Frankfurt ins Fußball-Jahr 2015: Am kommenden Sonntag, dem 15. Februar 2015, 11.00 Uhr, empfängt der siebenfache Deutsche Meister den langjährigen Rivalen 1. FFC Turbine Potsdam im Frankfurter Stadion am Brentanobad (live auf DFB-TV). Das von Bernd Schröder trainierte Gästeteam rangiert als Tabellendritter drei Punkte vor dem aktuellen Vierten 1. FFC Frankfurt. Aufgrund des besseren Torverhältnisses könnten die Gastgeber mit einem Sieg an den Potsdamerinnen vorbeiziehen. Das Hinspiel im Karl-Liebknecht-Stadion entschied der 1. FFC Turbine Potsdam am 21. September 2014 mit 2:1 für sich. Bessere Erinnerungen haben die von Colin Bell trainierten Frankfurterinnen an das letzte Heimspiel gegen die Turbinen: Am 1. Juni 2014 behielt der 1. FFC Frankfurt dank eines Last-Minute-Treffers von Kapitänin Kerstin Garefrekes mit 2:1 die Oberhand und sicherte sich damit die vorzeitige Champions-League-Qualifikation. Insgesamt begegneten sich die beiden Klubs bereits 46 Mal: 20 Frankfurter Siegen stehen 19 des 1. FFC Turbine Potsdam gegenüber. Sieben Partien endeten unentschieden.

FFC-Cheftrainer Colin Bell: „Partien gegen Potsdam sind immer ein Highlight im Spielplan - das gilt auch für dieses erste Kräftemessen nach der Winterpause. Für die besondere Brisanz dieses Top-Spiels sind wir letztlich ein Stück weit selbst verantwortlich, schließlich haben wir uns während der Hinrunde in eine Lage gebracht, in der man sich mit Blick auf unser Saisonziel in der Bundesliga keine Nachlässigkeiten mehr erlauben darf. Aus dieser Situation schöpfen wir jedoch eine große Motivation - sowohl für die schwere Aufgabe gegen Potsdam als auch für die dann folgenden Herausforderungen. Wir wissen sehr genau, welche Fehler zu den bisherigen drei Saisonniederlagen geführt haben, als wir gegen aggressiv auftretende Mannschaften nicht über 90 Minuten unterlegen waren, in den entscheidenden Situationen aber die falschen Entscheidungen getroffen haben. Der Maßstab für Sonntag ist daher das gewonnene DFB-Pokalspiel gegen den FC Bayern München, als wir einem Top-Gegner mit Leidenschaft, Disziplin und spielerischen Mitteln begegnet sind. Jene Attribute sind auch im Klassiker wieder gefragt. Sicherlich wird es wieder ähnlich eng zugehen wie beim letzten Heimspiel gegen Potsdam, als uns das Team meines Trainerkollegen Bernd Schröder trotz unseres Sieges bis zur letzten Sekunde alles abverlangt hat. Ärgerlich ist, dass unsere zahlreichen Nationalspielerinnen erst am heutigen Donnerstag - hoffentlich gesund - von ihren diversen Auswahlmaßnahmen zurückkehren. Bereits zum vierten Mal sind wir in dieser Saison von einer Abstellungsperiode unmittelbar vor einem wichtigen Spiel betroffen. Doch trotz dieser nicht optimalen Vorbereitung kann es nur ein Ziel geben: Wir wollen das Rennen um die vorderen Bundesliga-Plätze mit einem Sieg gegen Turbine Potsdam offen halten!“

FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Der Klassiker gleich zum Auftakt nach der Winterpause ist nach den verlorenen Spitzenspielen in der ersten Saisonhälfte eine echte Standortbestimmung, die wir mit aller Macht erfolgreich bestreiten wollen. Für beide Teams geht es nicht nur um drei Punkte, sondern zumindest perspektivisch wieder um die begehrten Champions-League-Plätze - so wie bei unserem letzten Heimspiel gegen die Turbinen, als wir vor großer Kulisse am Bornheimer Hang unser internationales Comeback realisieren konnten. Ich bin mir sehr sicher, dass unsere Fans im Stadion und die Zuschauer der Live-Übertragung auf DFB-TV einmal mehr auf ihre Kosten kommen werden.“

(Bild: Jan Hübner / www.huebner-foto.de)