Drei Punkte und zwei Platzwunden

Der 2:0-Erfolg beim 1. FC Köln wird FFC-Abwehrspielerin Peggy Kuznik in schmerzhafter Erinnerung bleiben

Zum Auftakt von zwei englischen Wochen mit fünf Pflichtspielen innerhalb von fünfzehn Tagen hat der 1. FFC Frankfurt seine Siegesserie in der Allianz Frauen-Bundesliga ausgebaut: Beim Aufsteiger 1. FC Köln setzte sich der aktuelle Champions-League-Sieger mit 2:0 durch und festigte damit den zweiten Tabellenplatz in der stärksten Frauenfußball-Liga der Welt hinter dem weiterhin punktgleichen FC Bayern München. Mandy Islacker und Marith Prießen erzielten die FFC-Treffer bei der Pflichtspiel-Premiere im Kölner Südstadion, während die Partie für Peggy Kuznik früh und äußerst schmerzhaft endete.

Wenn es überhaupt eine Phase gab, in der sich das noch punktlose Liga-Schlusslicht und der Tabellenzweite auf Augenhöhe begegneten, dann war dies gleich zu Beginn: Der 1. FC Köln, in der letzten Saison souveräner Meister der 2. Frauen-Bundesliga Süd, begann recht forsch, während die Fehlerquote bei den Frankfurterinnen zunächst hoch war. So war es Yvonne Zielinski vorbehalten, FFC-Torfrau Desirée Schumann schon nach sechs Minuten zum Eingreifen zu zwingen. Zuvor wurden zwei Schüsse von Nina Ehegötz abgeblockt. Dann der Verletzungsschock: Nach einem unglücklichen Zusammenprall mit Simone Laudehr musste Peggy Kuznik das Feld mit zwei tiefen Platzwunden im oberen Nasenbereich verlassen. Zum ersten Mal konnte die „Dauerbrennerin“, die noch an Ort und Stelle von FFC-Mannschaftsarzt Dr. Joachim Kerger genäht wurde, damit eine Bundesliga-Begegnung im FFC-Dress nicht zu Ende spielen.

Bis zu der Einwechslung von Isabelle Linden verstrichen einige Minuten, die der FFC in Unterzahl war, sich aber dennoch eine gute Möglichkeit erarbeitete: Nach einer Flanke von Yuki Ogimi platzierte Kerstin Garefrekes einen Kopfballaufsetzer knapp neben das Tor (15.). In der 26. Minute war es erneut die FFC-Kapitänin, die einen Schuss aufs Kölner Gehäuse abgab – aus zu spitzem Winkel. Die 36-Jährige wechselte nach dem Ausfall von Peggy Kuznik für Kathrin Hendrich, die wiederum ins Abwehrzentrum rückte, auf die rechte Außenbahn, während Isabelle Linden ihre gewohnte Position im Sturmzentrum einnahm. Die bis dahin größte FFC-Chance vergab die nahe Köln aufgewachsene „Bella“ Linden dann in der 34. Minute, als sie sich nach schöner Vorlage von Jackie Groenen die Ecke hätte aussuchen können, stattdessen aber FC-Torfrau Lena Nuding anschoss. Wenig später verpasste Yuki Ogimi bei einem 16-Meter-Schuss ihr Ziel knapp (36.), ehe Simone Laudehr einen Kopfball nach Flanke der Japanerin an den rechten Pfosten setzte (38.). Die Führung der Frankfurterinnen lag nun in der Luft – und sie fiel noch vor dem Pausenpfiff: Mandy Islacker traf per Kopf, bedient durch eine mustergültige Flanke von Simone Laudehr (42.).

Auch nach dem Wiederanpfiff blieben die Gäste dank einer hohen Sicherheit im Passspiel die tonangebende Mannschaft. Und um die Nerven noch weiter zu beruhigen, sorgte das Team von Cheftrainer Colin Bell zudem für Klarheit beim Resultat: Nach einer Ecke von Yuki Ogimi sprang Marith Prießen am höchsten und köpfte das Leder unhaltbar in den Winkel (54.). Vor allem Isabelle Linden hätte in ihrer rheinischen Heimat – zunächst nach einer Vorlage von Mandy Islacker (60.), dann nach einem Fehler von Lise Munk (61.) – weiter am Torverhältnis arbeiten können. Auch in der Folge setzten die Gäste mit schnellen Gegenzügen immer wieder Nadelstiche, während der Liga-Neuling aus der Domstadt kein Rezept fand, um die Partie noch einmal spannend zu machen. Letztlich blieb’s beim vierten Zu-Null-Sieg im vierten Bundesliga-Spiel – eine tolle Serie, die Mut macht für den kommenden „heißen Herbst“ mit weiteren wichtigen Partien in drei Wettbewerben.



Bereits am Dienstag geht’s für den 1. FFC Frankfurt erneut auf Auswärtsfahrt – dann ist die wallonische Metropole Lüttich das Ziel: Am Mittwoch, dem 7. Oktober 2015, 19.00 Uhr, steigt das Sechzehntelfinal-Hinspiel in der UEFA Women’s Champions League zwischen dem belgischen Rekordmeister Standard Lüttich und dem Titelverteidiger aus der Mainmetropole. Nur vier Tage später, am Sonntag, dem 11. Oktober 2015, 13.00 Uhr, ist dann der VfL Wolfsburg zu einem weiteren Top-Spiel der Allianz Frauen-Bundesliga zu Gast im Stadion am Brentanobad. Diese Partie wird live im hr-fernsehen übertragen.

FFC-Cheftrainer Colin Bell: „Ich bin sehr glücklich über drei weitere hochverdiente Punkte, die wir uns in einem Spiel mit etlichen gelungenen Ballstafetten und gelungenen Kombinationen erarbeitet haben. Allerdings hätten wir noch ein wenig konsequenter mit unsere herausgespielten Chancen umgehen und die Partie damit noch früher beruhigen können. Letztlich ist die mangelnde Chancenverwertung ein Manko, das sich durch alle bisherigen Begegnungen zieht und an dem wir noch arbeiten müssen.“

Willi Breuer, Trainer 1. FC Köln: „Wir waren nicht so vermessen, ernsthaft daran zu glauben, Zählbares gegen den aktuellen Champions-League-Sieger zu holen. So bin ich trotz der Niederlage nicht unzufrieden, da wir uns über weite Strecken taktisch geschickt verhalten und uns insgesamt gut verkauft haben. Die nötigen Punkte müssen wir ohnehin in anderen Partien einfahren.“

FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Mit diesem hochverdienten Sieg zu Beginn von zwei wichtigen englischen Wochen haben wir unseren zweiten Tabellenplatz gefestigt und unsere noch junge Siegesserie weiter ausgebaut. Jetzt gilt es, am Mittwoch in Lüttich mit einer weiteren konzentrierten Leistung in die Champions League zu starten, uns eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel zu erarbeiten und dann am nächsten Sonntag im Top-Spiel gegen den VfL Wolfsburg unsere Saisonambitionen in der Allianz Frauen-Bundesliga zu untermauern.“

1. FC Köln: Nuding – Pyko, Bender, Raasch, London – Ehegötz, Kalin (76. Julien), Zielinski, Hild – Munk, Gerhardt.

1. FFC Frankfurt: Schumann – Hendrich, Prießen, Kuznik (22. Linden) , Bartusiak, Crnogorcevic – Laudehr (62. Schmidt) – Groenen, Ogimi – Garefrekes, Islacker (81. Van Egmond).

Tore: 0:1 Islacker (42.), 0:2 Prießen (54.)

Schiedsrichterin:
Mirka Derlin (Bad Schwartau)

Zuschauer: 625

Gelbe Karte: Schmidt

(Bilder: Carlotta Erler)

04.10.2015
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