Zweiter Platz und Babyglück

Dem aufmerksamen Zuschauer dürfte es bereits aufgefallen sein, als Celia Sasic im Rahmen der Gala „Ballon d´Or“ in Zürich, der Wahl der FIFA-Weltfußballer, auf die Bühne gebeten wurde: Das rote Abendkleid der 111-fachen deutschen Nationalspielerin verriet die Schwangerschaft der ehemaligen Frankfurterin, die ihre Karriere nach der WM im Sommer beendet hatte. Dass die 27-Jährige hinter der favorisierten amerikanischen Weltmeisterin Carli Lloyd „nur“ Zweite wurde, nachdem sie sich zuvor auf europäischer Ebene durchgesetzt hatte, war somit keinesfalls eine Enttäuschung, wie Celia Sasic noch vor der Bekanntgabe des Ergebnisses durchblicken ließ: „In den nächsten Monaten kommt eine neue Herausforderung auf mich zu. Dafür gibt es keine Trophäe, und ich freue mich sehr darauf!“ Auf dem dritten Platz landete die Japanerin Aya Miyama. Unter den besten zehn Spielerinnen der Welt rangierte mit Nadine Angerer, die ihre Fußballschuhe ebenfalls an den Nagel gehängt hatte, eine weitere Deutsche. Welttrainerin im Frauenfußball wurde die amerikanische Nationaltrainerin Jill Ellis. In dieser Kategorie hatte es der ehemalige FFC-Cheftrainer Colin Bell unter die „Top Ten“ geschafft. Bei der Wahl zum Weltfußballer setzte sich zum fünften Mal Lionel Messi durch.

Celia Sasic wechselte 2013 vom SC 07 Bad Neuenahr zum 1. FFC Frankfurt, wo sie zwei Mal in Folge Torschützenkönigin der Allianz Frauen-Bundesliga wurde. Im Commerzbank-Trikot feierte sie zudem ihre einzigen Titel auf Vereinsebene: 2014 holte sie mit ihrem Team den DFB-Pokal, 2015 die UEFA Women’s Champions League. Außergewöhnlich erfolgreich verlief dabei die letzte Saison ihrer aktiven Karriere: In drei Wettbewerben sicherte sich die Stürmerin mit französischen und kamerunischen Wurzeln die Torjägerinnen-Krone – hinzu kommt die Wahl zur „UEFA Fußballerin des Jahres“. In ihrem „Fußball-Ruhestand“ kümmert sich die in Koblenz lebende Schwiegertochter des ehemaligen Fußball-Trainers Milan Sasic unter anderem um ihr Studium der Kulturwissenschaften.

(Bild: www.picture-alliance.com)