Die fünf Ringe als Fernziel

Einige FFC-Spielerinnen starten in diesen Tagen mit ihren Nationalmannschaften ins Olympia-Jahr 2016

Zwischen der WM 2015 in Kanada und der EM 2017 in den Niederlanden steht in diesem Jahr ein weiteres Frauenfußball-Großereignis auf dem Programm: Am 3. August 2016 – zwei Tage vor der offiziellen Eröffnung – beginnt das olympische Turnier in Brasilien. Vor vier Jahren glänzte die deutsche Auswahl, die zuvor drei Mal in Folge die Bronzemedaille gewann, durch Abwesenheit. Allein Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus, die das Finale im Londoner Wembley-Stadion leiten durfte, hielt die DFB-Fahne hoch. Im Aufeinandertreffen zwischen den USA und Japan, einer Neuauflage des WM-Endspiels 2011, brachte die aktuelle Weltfußballerin Carli Lloyd ihr Team mit 2:0 in Führung und sorgte damit fast im Alleingang für eine gelungene Revanche. Der heutigen FFC-Stürmerin Yuki Ogimi gelang nur noch der Anschlusstreffer. Auch diesmal ist eine Kultstätte des Weltfußballs das Ziel aller Träume: Am 19. August 2016 geht es im Estádio do Maracana in Rio de Janeiro um Gold und Silber. Folgt nach dem WM-Triumph der deutschen Männer nun also das nächste schwarz-rot-goldene Sommermärchen am Zuckerhut?

Für den (erweiterten) Kader der scheidenden Bundestrainerin Silvia Neid begann das Olympia-Jahr mit einer sportmedizinischen Untersuchung in der Sportklinik Hellersen in Lüdenscheid. Am gestrigen Mittwoch waren Saskia Bartusiak, Kathrin Hendrich, Mandy Islacker, Simone Laudehr und Dzsenifer Marozsán an der Reihe – das Quintett fehlte daher beim FFC-Training. Während der DFB im Rahmen der gerade laufenden FIFA-Abstellungsperiode auf eine mehrtägige Zusammenkunft verzichtet, nutzen andere Verbände die Gelegenheit, um sich in Trainingslagern auf die anstehenden Herausforderungen vorzubereiten. Aus gutem Grund, denn im Gegensatz zum deutschen Team und fünf weiteren Olympia-Teilnehmern (Brasilien, Frankreich, Kolumbien, Simbabwe, Südafrika) stehen alle anderen Nationalmannschaften erst vor der Qualifikation.

Besondere Brisanz versprechen die europäischen Play-offs, die vom 2. bis zum 9. März 2016 in den Niederlanden stattfinden. Da es bei der WM in Kanada hinter Deutschland (Halbfinale) und Frankreich (Viertelfinale) vier europäische Achtelfinal-Teilnehmer gab und der Dritte England nicht bei Olympia startberechtigt ist, muss der letzte Europa-Startplatz auf diese Art ermittelt werden. Gastgeber Niederlande, Norwegen, Schweden und die Schweiz spielen im Modus „Jeder gegen Jeden“ um das begehrte Rio-Ticket. Letztlich ist diese Ausscheidung auch der Grund, warum der parallel stattfindende Algarve Cup in diesem Jahr ohne diese Teams auskommen muss und auch die DFB-Auswahl lieber ein Turnier in den USA spielt.

Mit dem Heimvorteil im Rücken gehen die Niederländerinnen in das Qualifikationsturnier – und dass dies ein wichtiger Faktor sein kann, beweisen die tollen Zuschauerzahlen von Twente Enschede in der UEFA Women’s Champions League. Besonders dürfte sich Jackie Groenen auf die erste März-Woche freuen, schließlich hat die kampfstarke Mittelfeldspielerin lange auf ihre Premieren-Nominierung für die „Elftal“ warten müssen. Am morgigen Freitag könnte dann – endlich – der erste Einsatz in der A-Nationalmannschaft folgen: Im Rahmen eines achttägigen Trainingscamps in der Türkei treffen die Oranje-Frauen auf Dänemark. Am 25. Januar gibt’s dann noch ein weiteres Testspiel gegen die Skandinavierinnen. Zwei Tage nach ihrer Rückkehr geht’s für die 21-Jährige dann gleich wieder in die Türkei – diesmal als Teil der FFC-Delegation, die am 28. Januar ihre Zelte in Side zum alljährlichen Trainingslager aufbrechen wird.



Mit im Flieger sitzt dann auch Ana-Maria Crnogorcevic, die ebenfalls von Olympia träumen darf. Gleich zum Auftakt des Qualifikationsturniers am 2. März 2016 stehen sich die beiden FFC-Spielerinnen mit ihren Nationalteams gegenüber, wenn die Schweiz in Den Haag auf die Gastgeberinnen trifft. Trainerin Martina Voss-Tecklenburg hat ihre Schützlinge am letzten Sonntag zusammengezogen, wobei das Jahr für den WM-Debütanten 2015 mit einem zweitägigen Leistungstest in Magglingen begann. Seit Dienstag befindet sich der aus zahlreichen Bundesliga-Akteurinnen bestehende Kader im Trainingslager im spanischen Marbella. Für Ana-Maria Crnogorcevic bleibt nach der Rückkehr am kommenden Mittwoch gerade noch Zeit zum Kofferpacken, ehe es mit dem FFC in die Türkei geht…

Früher als alle anderen Verbände, nämlich bereits am 8. Januar 2016, bat Kanada zu einem achttägigen Trainingscamp und so fehlte Sophie Schmidt beim FFC-Trainingsauftakt. Die Gastgeberinnen der letzten WM wollen unbedingt wieder zu Olympia, wo sie 2012 Bronze gewannen – und die Chancen dafür stehen nicht schlecht: Die Gegner in der Olympia-Qualifikation des CONCACAF-Verbands, die zwischen dem 5. und dem 19. Februar 2016 in Houston/Texas stattfindet, heißen Guyana, Trinidad und Tobago sowie Guatemala. Sollten sich die favorisierten Kanadierinnen hier durchsetzen, wäre das dann folgende Halbfinale die entscheidende Tür nach Rio. Das FFC-Heimspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim am Montag, dem 15. Februar 2016, 18.00 Uhr (live auf Eurosport), wird Sophie Schmidt auf alle Fälle verpassen.

Unbedingt nach Brasilien will auch Yuki Ogimi mit ihrer japanischen Nationalmannschaft: Die Silbermedaillen-Gewinnerin von London 2012 befindet sich gerade in ihrer Heimat bei einem Trainingscamp der „Nadeshiko“. Ernst wird es dann Ende Februar, wenn die dritte Runde der asiatischen Olympia-Qualifikation ansteht, in der gleich sechs Teams in einer Gruppe aufeinandertreffen. So steht der Weltmeisterin von 2011 ein Mammutprogramm bevor, schließlich sind fünf Partien innerhalb von zehn Tagen zu absolvieren (29. Februar – 9. März 2016). Die Gegner heißen Australien, Südkorea, China, Vietnam und Nordkorea.

Der Quali-Auftakt gegen Australien ist für Yuki Ogimi zugleich ein Wiedersehen mit FFC-Teamkollegin Emily Van Egmond, die mit ihrer Auswahl endlich wieder zu Olympia will – was zuletzt 2004 gelang. Geht es nach der aktuellen FIFA-Weltrangliste, sind Japan (4.) und Australien (9.) in Rio dabei. Die „Matildas“ starteten das Jahr mit einem dreitägigen Trainingscamp zwischen dem 5. und 7. Januar 2016. Aus FFC-Sicht eine gute Terminierung, die es Emily Van Egmond ermöglichte, zum Trainingsstart dabei zu sein. Anders stellt es sich beim bevorstehenden Qualifikationsturnier des asiatischen Verbands dar: Das FFC-Heimspiel gegen den 1. FC Köln am Sonntag, dem 28. Februar 2016, 14.00 Uhr, findet ohne Emily Van Egmond und Yuki Ogimi statt.

(Bilder: www.picture-alliance.com)

21.01.2016
Partner
  • Trikotsponsor
    Lotto Hessen
  • Versicherungspartner
    Allianz
  • Top-Partner
    Commerzbank
  • Ausstattungspartner
    Puma
  • Premiumpartner
    Fraport
  • Premiumpartner
    VGF
  • Premiumpartner
    Druckerei Sauerland
  • Premiumpartner
    RMV
  • SPORTFACHHÄNDLER
    Outfitter
  • PKW-PARTNER
    Matthes Automobile
  • Premiumpartner
    Sportstadt Frankfurt
  • Fotopartner
    Picture Alliance
  • Vermarktungspartner
    SIDI Sportmanagement
FLYERALARM Frauen-Bundesliga

letztes Ergebnis

1. FFC Frankfurt
SC Freiburg
0 : 2

nächstes Spiel

DFB-Pokal

letztes Ergebnis

DFB-Pokal-Achtelfinale
1. FFC Frankfurt
Bayer 04 Leverkusen
0 : 1   

nächstes Spiel