Auswärtssieg im Jubiläumsklassiker?

Der deutsche Frauenfußball-Klassiker erlebt am 14. Spieltag der Allianz Frauen-Bundesliga seine Jubiläumsauflage: Am kommenden Sonntag, dem 21. Februar 2016, 14.00 Uhr, stehen sich der 1. FFC Turbine Potsdam und der 1. FFC Frankfurt zum 50. Mal gegenüber. In der wettbewerbsübergreifenden Bilanz haben die Frankfurterinnen, die sich im Hinspiel mit 1:0 durchsetzen konnten, knapp die Nase vorn: 22 Siegen stehen 20 Niederlagen gegenüber; nur sieben Mal gab’s keinen Sieger. Für Turbine-Coach Bernd Schröder ist der 50. Klassiker auch der letzte: Der langjährige Trainer hat seinen Abschied zum Saisonende angekündigt.

Während der 1. FFC Frankfurt seinen Restrunden-Auftakt gegen die TSG 1899 Hoffenheim mit 4:1 gewinnen konnte, unterlag der 1. FFC Turbine Potsdam beim SC Freiburg mit 0:2. Damit liegen in der aktuellen Tabelle nun neun Punkte zwischen den langjährigen Rivalen: Der 1. FFC Frankfurt ist Dritter, Potsdam belegt den achten Platz.

Beim 1. FFC Frankfurt steht die zuletzt gelbgesperrte Simone Laudehr wieder zur Verfügung. Sophie Schmidt hat mit der kanadischen Nationalmannschaft das am morgigen Freitag stattfindende Halbfinale im Olympia-Qualifikationsturnier des CONCACAF-Verbands erreicht (gegen Costa Rica) und fehlt daher ebenso im FFC-Kader wie die weiterhin erkrankte Torfrau Desirée Schumann.

Ein weiteres Top-Spiel der Allianz Frauen-Bundesliga findet bereits übermorgen statt: Am Samstag, dem 20. Februar 2016, 12.15 Uhr, sind Eurosport 1 und DFB-TV live dabei, wenn der seit 36 Punktspielen ungeschlagene FC Bayern München beim VfL Wolfsburg gastiert.

FFC-Interimstrainer Matt Ross: „Spiele zwischen dem 1. FFC Frankfurt und Turbine Potsdam, den Pionieren im deutschen Frauenfußball, sind immer etwas Besonderes - völlig unabhängig von der aktuellen Tabellensituation. In diesem Bewusstsein bereiten wir uns auf eine harte Auseinandersetzung vor, in der uns vor allem körperlich einiges abverlangt werden wird. Nach unserem guten Auftakt nach der Winterpause mit dem 4:1 gegen Hoffenheim können wir durchaus selbstbewusst nach Brandenburg reisen, auch wenn es in einigen Bereichen noch Verbesserungspotenzial gibt. Der Schlüssel zum Erfolg liegt auch am Sonntag wieder in der defensiven Stabilität sowie in der Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor.?Gerade in den Vergleichen mit den Top-Teams der Liga - und hierzu zähle ich Turbine ungeachtet des aktuellen Tabellenstands - kommt es darauf an, seine Chancen konsequent zu nutzen. Nur dann werden sich unsere läuferischen und kämpferischen Qualitäten, die wir gegen Hoffenheim an den Tag gelegt haben, auch erneut auf dem Punktekonto bemerkbar machen. Als Ehre empfinde ich es, in meinem erst fünften Spiel als verantwortlicher Bundesliga-Trainer auf Bernd Schröder zu treffen - und dies wohl auch zum letzten Mal. Ich kann nur den Hut vor seiner Lebensleistung ziehen und hoffe, dass er seine Erfahrungen auch künftig - in einer anderen Rolle - zum Wohle des Frauenfußballs einbringen wird.“

FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Nach dem überzeugenden Sieg gegen Hoffenheim sind wir nun heiß auf den Klassiker gegen unseren langjährigen Rivalen Turbine Potsdam, in dem wir unseren Hinspiel-Erfolg nur zu gerne wiederholen würden. Beide Teams haben den deutschen Frauenfußball mehr als ein Jahrzehnt lang geprägt und auch in Zeiten eines größer gewordenen Wettbewerbs hat dieses 50. Kräftemessen der reinen Traditionsvereine nicht an Attraktivität verloren. Im Zweikampf mit dem VfL Wolfsburg um den zweiten Tabellenplatz zählt für uns jeder Punkt und so fahren wir mit der klaren Zielsetzung nach Potsdam, den ,Jubiläumsklassiker’ für uns zu entscheiden.“

(Bilder: Jan Hübner / www.huebner-foto.de)