Ein bitteres Hallen-Comeback

Laura Störzels Wadenbeinbruch überschattet den sechsten Platz des 1. FFC Frankfurt beim 10. SAP-Cup

Im ersten Hallenturnier nach drei Jahren hat der 1. FFC Frankfurt eine ordentliche Leistung gezeigt, den Sprung in die K.o.-Runde aber verpasst: Das Team von Cheftrainer Niko Arnautis belegte beim 10. SAP-Cup in der Mannaberghalle in Rauenberg den sechsten Platz. Nach zwei Siegen zum Start mussten sich die Frankfurterinnen im entscheidenden Gruppenspiel dem SC Sand mit 1:2 geschlagen geben, danach gab’s ein 4:5 im Neunmeterschießen um Platz fünf gegen den 1. FFC Turbine Potsdam. Überschattet wurde das Hallenspektakel, das die SGS Essen für sich entschied, von einer schweren Verletzung: Laura Störzel humpelte nach einem Zweikampf verletzt vom Feld, die erste Diagnose Wadenbeinbruch bestätigte sich Stunden später.

Zwölf Spielerinnen saßen bei der Hinfahrt im FFC-Mannschaftsbus, nur noch elf bei der Rückfahrt. Während sich der FFC-Tross auf den Weg Richtung Heimat machte, befand sich Laura Störzel noch zu Untersuchungen in einem Ludwigshafener Krankenhaus. Von dort kam dann auch die bittere Gewissheit: Die Abwehrspielerin hat sich einen Bruch des rechten Wadenbeines zugezogen und fällt somit für einige Wochen aus. Diese Nachricht ließ das Sportliche in den Hintergrund rücken – dabei hatte dieser dritte Januar-Sonntag erfolgreich begonnen. Rückblende: Bereits um 11.00 Uhr, zur gewohnten Heimspiel-Anstoßzeit also, war der 1. FFC Frankfurt zum ersten Mal gefordert. Im Turnier-Eröffnungsspiel hieß der Gegner Karlsruher SC, jenes Team, das die Teilnahme des 1. FFC Frankfurt II „verhinderte“. Beim RegioCup am Freitag gewannen die KSC-Frauen das für die Qualifikation entscheidende Spiel um Platz drei im Neunmeterschießen. Es sollte ein lockerer Auftakt für die Frankfurterinnen werden: Mit 11:0 fegte der FFC die in allen Belangen überforderten Karlsruherinnen von der Platte.

Weitaus enger ging es im zweiten Gruppenspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim II, den Sieger des RegioCups, zu. Frühe Tore von Kumi Yokoyama (1.) und Selina Ostermeier (3.) ließen auf einen weiteren Kantersieg hoffen, doch spätestens nach dem Anschlusstreffer durch Annika Eberhardt (6.) war es ein offener Schlagabtausch. Dabei ging’s ungewöhnlich körperbetont zur Sache – statt schönen Spielzügen gab’s einige Fouls und „Ringkämpfe“ an der Bande. Letztlich reichte es zum knappen Sieg, mit dem der 1. FFC Frankfurt seine Halbfinal-Ambitionen untermauerte. Die dritte FFC-Partie des Tages gegen den SC Freiburg hätte ein vorweggenommenes Gruppenfinale sein können – wenn es denn einen Sieger gegeben hätte. Am Ende trennten sich die beiden Bundesligisten 1:1, ein leistungsgerechtes Resultat. Beide Teams hatten Respekt voreinander, das merkte man besonders in den ersten Minuten, als keiner seinem Gegenüber ins offene Messer laufen wollte. Erst nach der Freiburger Führung nahm die Begegnung ein wenig mehr Fahrt auf.



Dramatisch wurde es dann im letzten Gruppenspiel gegen den SC Sand, in dem noch alle Optionen – von Gruppensieg bis Ausscheiden – auf dem Tisch lagen. Als die 14 Minuten vorbei waren, interessierte der sportliche Aspekt allerdings nur noch am Rande. Laura Störzel war gerade vom Feld gehumpelt, der schmerzverzerrte Gesichtsausdruck ließ bereits nichts Gutes erahnen. Es passte zu einem durchaus guten, aber unglücklichen FFC-Auftritt, der schon denkbar schlecht begann: Einen Rückpass von Sophia Kleinherne ließ FFC-Torfrau Bryane Heaberlin ins Tor holpern – 0:1 (6.). Den schnellen Ausgleich von Janina Hechler (7.) beantwortete Anne van Bonn mit der erneuten Sander Führung (8.). Und dann setzte Laura Störzel kurz vor dem tragischen Zusammenprall auch noch einen Neunmeter knapp neben den Kasten (10.). So reichte es letztlich trotz der besseren Chancen nicht zum Erreichen der K.o.-Runde. Und auch im abschließenden Neunmeterschießen gab’s kein sportliches Happy End: Der 1. FFC Turbine Potsdam setzte sich mit 5:4 durch. Die Revanche für diese Niederlage gibt’s dann auf anderer Ebene, die alten Rivalen stehen sich bekanntlich demnächst im DFB-Pokal-Viertelfinale gegenüber...

Für den 1. FFC Frankfurt geht’s in der laufenden Wintervorbereitung nun wieder im Freien weiter: Am kommenden Samstag, dem 27. Januar 2018, 14.00 Uhr, steht das Testspiel gegen Zweitligist FSV Wetzlar auf dem Programm (Kunstrasenplatz Stadion am Brentanobad). Zwei Tage später beginnt dann das fünftägige Trainingslager in Lloret de Mar, bei dem auch ein Test gegen Espanyol Barcelona vorgesehen ist.

FFC-Cheftrainer Niko Arnautis: „Wir haben unter dem Strich ein tolles Turnier gespielt und uns mit der jungen Mannschaft gut verkauft. Schade, dass wir im letzten Gruppenspiel mit der einzigen Niederlage auf Grund der mangelnden Chancenverwertung ausgeschieden sind. Das Sportliche ist allerdings eher nebensächlich, schließlich sind wir alle total geschockt von Lauras Verletzung. Diese bittere Diagnose müssen wir erst einmal verarbeiten, aber dann geht der Blick bereits wieder nach vorne: Wir wünschen ihr eine schnelle Genesung sowie eine baldige Rückkehr auf den Platz!“



Vorrunde

1. FFC Frankfurt – Karlsruher SC 11:0
TSG 1899 Hoffenheim II – SC Sand 0:1
1. FFC Turbine Potsdam – SG 99 Andernach 4:0
Bayer 04 Leverkusen – TSG 1899 Hoffenheim 2:2
SC Sand – SC Freiburg 1:4
TSG 1899 Hoffenheim II – 1. FFC Frankfurt 1:2
TSG 1899 Hoffenheim – SGS Essen 4:4
Bayer 04 Leverkusen – 1. FFC Turbine Potsdam 1:7
Karlsruher SC – SC Sand 1:7
SC Freiburg – TSG 1899 Hoffenheim II 3:1
SG 99 Andernach – TSG 1899 Hoffenheim 0:5
SGS Essen – Bayer 04 Leverkusen 4:1
1. FFC Frankfurt – SC Freiburg 1:1
Karlsruher SC – TSG 1899 Hoffenheim II 1:4
1. FFC Turbine Potsdam – SGS Essen 2:2
SG 99 Andernach – Bayer 04 Leverkusen 2:6
SC Sand – 1. FFC Frankfurt 2:1
SC Freiburg – Karlsruher SC 5:1
TSG 1899 Hoffenheim – 1. FFC Turbine Potsdam 3:1
SGS Essen – SG 99 Andernach 7:0

Neunmeterschießen um Platz 5

1. FFC Frankfurt – 1. FFC Turbine Potsdam
Schmidt verschießt, 0:1 Prasnikar, Pawollek verschießt, Siems verschießt, Ebert 1:1, Schuldt 1:2, Yokoyama 2:2, Chmielinski 2:3, Hechler 3:3, Georgieva verschießt, Schmidt 4:3, Prasnikar 4:4, Pawollek verschießt, Siems 4:5

1. Halbfinale

SC Freiburg –TSG 1899 Hoffenheim 4:1

2. Halbfinale

SC Sand – SGS Essen 3:5 n. V.

Neunmeterschießen um Platz 3

TSG 1899 Hoffenheim – SC Sand 3:5

Finale

SC Freiburg – SGS Essen 2:3 n. V.

Gruppenspiele 1. FFC Frankfurt

1. FFC Frankfurt – Karlsruher SC 11:0
Tore: 1:0, 2:0 Störzel (1., 14.), 2:0, 11:0 Ebert (3., 14.), 3:0, 6:0, 9:0 Pawollek (4., 8., 13.), 4:0 Schmidt (5.), 5:0 Kleinherne (6.), 7:0 Hechler (10.), 8:0 Ostermeier (12.)

1. FFC Frankfurt – TSG 1899 Hoffenheim II 2:1
Tore: 1:0 Yokoyama (1.), 2:0 Ostermeier (3.), 2:1 Eberhardt (6.)

1. FFC Frankfurt – SC Freiburg 1:1
Tore: 0:1 Petermann (7.), 1:1 Pawollek (10.)

1. FFC Frankfurt – SC Sand 1:2
Tore: 0:1 Kleinherne (6./Eigentor), 1:1 Hechler (7.), 1:2 van Bonn (8.)

1. FFC Frankfurt: Cara Bösl, Lisa Ebert, Alexandra Emmerling, Bryane Heaberlin, Janina Hechler, Sophia Kleinherne, Selina Ostermeier, Tanja Pawollek, Sophie Schmidt, Lea Schneider, Laura Störzel, Kumi Yokoyama.

(Bilder: Carlotta Erler)

21.01.2018
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