Ein 2:0 sichert die Meisterschaft

Die U16 des 1. FFC Frankfurt benötigte vor ihrem Auswärtsspiel gegen den KSV Hessen Kassel nur noch einen Punkt, um Hessischer B-Juniorinnen-Meister 2018/19 zu werden. Am Ende siegte die U16 im Spitzenspiel beim Tabellenzweiten in einer packenden Partie durch zwei späte Tore 2:0 (0:0) und sicherte sich damit völlig verdient den Meistertitel. Im Sportzentrum von Hessen Kassel begegneten sich beide Mannschaften mit einer gehörigen Portion Respekt. Kassel hätte sich mit einem Sieg punktgleich mit der U16 auf Tabellenplatz eins schieben können.

Dementsprechend legten die Nordhessinnen gleich los. Aus tiefen Balleroberungen und den daraus resultierenden Umschaltbewegungen ergaben sich gleich in den ersten fünf Minuten zwei Großchancen für Hessen Kassel, die aber beide durch FFC-Torhüterin Lilli Janouscheck entschärft wurden. Der KSV suchte weiter meistens die pfeilschnelle Jacqueline Baumgärtel, die die U16-Abwehr immer wieder vor das eine oder andere Problem stellte. Erst nachdem Kassel dem hohen Anfangstempo Tribut zollen musste, kam die U16 etwas besser ins Spiel und hatte ihre erste Möglichkeit durch Aylin Stefanova. Ihr Schuss aus acht Metern stellte aber Leonie Pottek im Kasseler Tor vor keine Probleme (25.). Der FFC-Nachwuchs hielt nun Kassel weitgehend vom eigenen Tor fern, allerdings war von eigenem Offensivspiel aufgrund einiger Ungenauigkeiten im letzten Drittel kaum etwas zu sehen. Wichtig war aber zu diesem Zeitpunkt, dass das Mittelfeld jede Angriffsbemühung seitens Hessen Kassel schnell unterbinden konnte und somit die U16-Abwehr erst gar nicht mehr in Schwierigkeiten kam. Ein gehaltener Freistoß, den Katharina Rust aus 24 Metern aufs KSV-Tor schoss, war die letzte Möglichkeit in einer temporeichen ersten Halbzeit, die mit einem 0:0 in die Pause ging (39.).

In der zweiten Halbzeit setzte die U16 gleich da an, wo sie gegen Ende der ersten Halbzeit aufgehört hatte: Sie störte Hessen Kassel tief in deren eigenen Hälfte und erfolgreich deren Aufbauspiel. Je länger die Begegnung nun dauerte, umso selbstbewusster traten die FFC-Youngsters auf. Die U16 zeigte sich deutlich körperbetonter und präsenter in den Zweikämpfen als Kassel und kam dadurch auch in den letzten 20 Minuten des Spiels zu guten Abschlüssen: Erst ging Selina Geracis Schuss (58.) aus 22 Metern knapp über das Tor, kurz darauf brachte Leonie Gosch die U16 in Führung. Eine Flanke von Pauline Passarge von der Grundlinie versenkte Gosch per Volleyschuss aus knapp zehn Metern sehenswert ins untere Toreck (68). Da Hessen Kassel nun mindestens ein Tor erzielen musste, um noch Platz zwei in der Tabelle zu erreichen, ergaben sich zwangsläufig Räume zu Kontern für die U16.
Die erste Möglichkeit Minute ließ die Torschützin zum 1:0 liegen, indem sie mit einem schönen Schuss von der rechten Strafraumgrenze an KSV-Keeperin Leonie Pottek scheiterte (76.). Besser machte es kurz darauf  Nadrate Katawouri nach Vorarbeit von Alina Kaufmann – angespielt 20 Meter vor dem Tor folgte ein Schuss von der Strafraumgrenze ins obere linke Toreck, der Jubel in Frankfurter Reihen war grenzenlos. Besonders, als kurz danach der Schiedsrichter die Partie abpfiff und die U16 sich als verdienten Hessischen B-Juniorinnen-Meister 2018/19 feiern durfte. Das spielstarke Team zählte mit zu einer der jüngsten Mannschaften in dieser Hessenliga. Kein anderes Team schaffte es während der Saison, auf dem Platz gegen die U16 sportlich zu gewinnen. Die FFC-Youngsters stellten den besten Sturm mit 66 Toren und auch die beste Abwehr mit nur sieben zugelassenen Gegentoren. Eine großartige Mannschaftsleistung, die am Ende völlig zu Recht mit der Meisterschaft endete.
  
Für den Meistercoach Sebastian Beier war es das letzte Spiel als U16-Trainer: „Das war heute ein krönender Abschluss einer tollen Saison. Nachdem wir Kassel die ersten drei Punkte im Hinspiel geschenkt haben, konnten wir dies heute wieder gut machen. Auch wenn vieles nicht geklappt hat und wir uns gegen sehr disziplinierte Kasselerinnen schwer getan haben, haben wir dieses Spiel deswegen gewonnen, weil wir unbedingt wollten! Vor allem in der zweiten Halbzeit hat sich jede Spielerin voll reingeworfen und wollte unbedingt Meister werden, ich denke, das hat jeder gesehen. Insgesamt können wir mit der Saison mehr als zufrieden sein, die Mädels haben viel mitgenommen. Wir hatten sehr viele super Spiele, hatten aber auch einige Partien, in denen es nicht so gut lief. Daraus haben wir aber meistens richtige Schlüsse gezogen, sodass unser Spielsystem und die Art und Weise zu spielen, immer weiter verbessert wurden. Zu Beginn der Saison lief alles noch sehr chaotisch, wohingegen im Laufe der Spielzeit immer besser eine Spielidee erkennbar war. Gerade in den Top-Spielen haben wir gezeigt, was in uns steckt. Die Entwicklung der Mädels macht daher Freude auf die kommenden Spielzeiten. Wir sind zudem sehr stolz, unsere Trainerkarriere beim FFC vorerst mit der Meisterschaft beenden zu können. Mein Dank gilt neben dem Team auch meiner Co-Trainerin Alexandra, mit der die Zusammenarbeit sehr viel Spaß gemacht hat und mit der die Arbeit auf diesem Niveau überhaupt erst möglich war!“

1. FFC Frankfurt U16: Lilli Janouscheck, Nadrate Katawouri, Benita Obrazhda, Leonie Gosch, Ronja Frank, Aylin Stefanova, Naoille Katawouri, Carina Jager, Selina Geraci, Pauline Passarge, Franziska Sinclair, Laura Marques, Katharina Rust, Sophie Fey, Laura Wieder, Alina Kaufmann

(Foto: Stefanie Janouscheck)