Der Ausgleich fiel zu schnell

Mit dem ersehnten ersten Auswärtssieg der Saison ist es wieder nichts geworden, doch auch der Teilerfolg beim SV Weinberg war unter dem Strich ein gewonnener Punkt für den 1. FFC Frankfurt II: Der direkte Abstieg aus der 2. Frauen-Bundesliga Süd ist nach dem 1:1 beim Vorletzten nicht mehr möglich und das Zehn-Punkte-Polster auf den Relegationsplatz sorgt – bei nur noch zwölf zu vergebenden Zählern – auch nicht mehr für Angstschweiß. Ärgerlich nur, dass der Führungstreffer von Celine Brandt nur zwei Minuten Bestand hatte.

Mit Wohlwollen vernahmen die Verantwortlichen des SV Weinberg, dass sich ihre beiden Tabellennachbarn SC Sand II und TSV Crailsheim in einer früher angepfiffenen Partie 1:1 getrennt hatten. Es hätte schlimmer kommen können im Kampf gegen den drohenden Abstieg. Und fast schien es so, als hätte dieses Resultat die Weinbergerinnen beflügelt, zumindest in der Anfangsphase. Die erste Viertelstunde ging an die Gastgeberinnen – zumindest „sind sie um ihr Leben gelaufen“, wie es FFC-Trainer Niko Arnautis formulierte. Und fast hätte sich das Team aus Mittelfranken auch mit dem 1:0 belohnt, wäre da nicht Lisa Ebert mit einer spektakulären Fallrückzieher-Rettung auf der Linie zur Stelle gewesen. Danach dominierten die Frankfurterinnen, allerdings spielten die Gäste ihre Angriffe zu selten clever zu Ende. So blieb’s bei einigen Halbchancen und dem torlosen Remis zur Pause.

Die zweite Hälfte startete – eine Kopie der ersten – wieder mit einem engagierten SV Weinberg, allerdings verpuffte der Schwung diesmal schon nach zehn Minuten. Der 1. FFC Frankfurt II nahm das Heft einmal mehr in die Hand, wobei die Angriffe weiterhin nicht mit der letzten Konsequenz zu Ende gespielt wurden. So gab’s nicht gerade viele Chancen, aber die wenigen hätten schon reichen können. So wie in jener Szene, als Alexandra Emmerling für Valentina Limani auflegte, der Schuss der Stürmerin aber abgeblockt wurde. Nicht die schlechteste Idee hatte FFC-Trainer Niko Arnautis, als er in der 71. Minute Valeria Perri und Celine Brandt ins Spiel brachte. Das Duo sorgte, kaum eine Minute auf dem Feld, für die langersehnte und verdiente Führung: Nach einem Ball von Valeria Perri stocherte Celine Brandt erfolgreich nach und erzwang, dass ein Abpraller den Weg ins Tor fand – 1:0 (71.). Dann passierte das, was dem Bundesliga-Team gegen Wolfsburg ebenfalls widerfuhr: Die Führung währte nur kurz. Nina Heisel nahm einen langen Ball auf und traf – zunächst konnte FFC-Torfrau Isabel Bauer parieren – im zweiten Versuch zum 1:1 (74.).

Mit der Punkteteilung gaben sich weder der SV Weinberg noch der 1. FFC Frankfurt II zufrieden. Bei den Gästen hätte Celine Karich für kollektiven Jubel sorgen können, wäre sie nicht in einer Eins-gegen-eins-Situation an Weinbergs Torfrau Anke Gülpers gescheitert. Lisa Ebert machte es zwar besser, allerdings wurde ihr Treffer wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt. Apropos Abseits: Auf der Gegenseite blieb die Fahne unten, als eine Weinberger Spielerin aus stark abseitsverdächtiger Position auf die Reise in Richtung FFC-Tor ging. Gut, dass Isabel Bauer in diesem Duell die Oberhand behielt – eine Rückfahrt ohne Punkte wäre mehr als bitter gewesen. So aber war FFC-Trainer Niko Arnautis zumindest halbwegs zufrieden: „Dass wir die Führung nach so kurzer Zeit wieder aus der Hand gegeben haben, ist der einzige Vorwurf, den ich meiner Mannschaft machen kann. Wir haben unseren Lernprozess fortgesetzt und auswärts wieder einen Punkt ergattert.“ Weiter geht’s am kommenden Sonntag, dem 30. April 2017, 14.00 Uhr, mit einem Heimspiel gegen den VfL Sindelfingen.

1. FFC Frankfurt II: Bauer – Karich (82. Berg), Ostermeier, May, Schulze Solano – Krawczyk, Galvez Estrada (71. Perri), Ebert, Czapliki (71. Brandt), Emmerling – Limani.

(Bild: Carlotta Erler)