Der Traum ist zu Ende

Die Krönung einer tollen Saison bleibt der U17 des 1. FFC Frankfurt wahrscheinlich verwehrt: Nach dem 0:2 im Spitzenspiel gegen den FC Bayern München dürfte sich der Bayern-Nachwuchs den ersten Platz in der B-Juniorinnen-Bundesliga Süd nicht mehr nehmen lassen und damit in einem Final-Four-Turnier um die Deutsche Meisterschaft – und somit die Titelverteidigung – spielen. Für den FFC bliebe ein hervorragender, aber in dieser Saison „wertloser“ zweiter Platz. Und die Tatsache, Teams wie den 1. FC Nürnberg, den SC Freiburg oder die TSG 1899 Hoffenheim hinter sich gelassen zu haben. Die theoretische Resthoffnung: Vier Punkte beträgt der Rückstand der Frankfurterinnen auf den Spitzenplatz, bei noch sechs zu vergebenden Punkten.

Die Gastgeberinnen starteten besser in das Top-Spiel und dominierten die Anfangsphase. „Wir waren immer einen Tick schneller, dominanter, aggressiver“, so FFC-Trainer Niko Arnautis. Der Wille, den Gegner im letzten Saison-Heimspiel im Stadion am Brentanobad vom Thron zu stoßen, war deutlich erkennbar. Dann kamen die Gäste besser ins Spiel – und zu Torabschlüssen: Zunächst konnte Cara Bösl noch bei einer „Doppel-Chance“ retten, doch in der 20. Minute war die FFC-Torfrau geschlagen: Nach einem Angriff über die rechte Seite traf Alea Röger aus halbrechter Position ins Schwarze. Der FFC-Nachwuchs war um eine schnelle Antwort bemüht, doch Valentina Limani scheiterte zwei Mal: Zunächst verkürzte Bayern-Torfrau Franziska Maier in einer Eins-gegen-Eins-Situation geschickt den Winkel, dann versuchte es Valentina Limani mit einem 30-Meter-Lupfer, der sein Ziel nur um Haaresbreite verfehlte.

Zur zweiten Hälfte stellte FFC-Coach Niko Arnautis auf 4-4-2 um, verstärkte die Offensive. Und sein Team blieb am Drücker und kam durch Alina Ortega Jurado zu zwei guten Chancen. Doch im Gegensatz zur Vorwoche, als der 1. FC Nürnberg mit 3:2 besiegt werden konnte, fehlte die letzte Konsequenz – und auch ein wenig Glück – im Abschluss. Eiskalt zeigte sich hingegen der Spitzenreiter: Melissa Friedrich grätschte in eine Halbflanke von der rechten Seite und legte den Ball damit unfreiwillig für Andrea Viehl auf, die am kurzen Pfosten nur noch einschieben musste (63.). Der zweite Gegentreffer war an diesem Tag der entscheidende Genickschlag, von dem sich der 1. FFC Frankfurt nicht mehr erholen sollte. Zwar ergab sich die Mannschaft nicht in ihr Schicksal, sondern versuchte weiter nach vorne zu spielen. Doch der rechte Glaube an eine Wende, an eine Wiederholung des Last-Minute-Erfolgs eine Woche zuvor, war nicht vorhanden. Entsprechend blieben die Bemühungen in der Schlussphase eher ungefährlich, so dass der Sieg der Bayerinnen nicht mehr in Gefahr geriet.

„Wir sind natürlich traurig“, machte FFC-Trainer Niko Arnautis keinen Hehl aus seiner Enttäuschung. „Wenn man sich die Chance erarbeitet hat, um Platz eins und das Final-Four-Turnier zu spielen, dann will man sie natürlich auch nutzen. Aber auch ohne dieses Sahnehäubchen haben wir eine tolle Saison gespielt und ich bin stolz, diese Mannschaft trainieren zu dürfen. Das ist eine tolle Truppe und mit ein wenig Abstand werden die Mädels auch realisieren, was sie in dieser Saison Großartiges geleistet haben.“ Nun gelte es, sich nach der Enttäuschung über die Top-Spiel-Niederlage noch einmal für die letzten beiden Saisonspiele zu motivieren. Weiter geht’s am kommenden Samstag, 17. Mai 2014, 14.00 Uhr, mit einem Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg.

(Bild: Herbert Heid / www.heid-sportfoto.de)