Tolle Saison endet ohne Krönung

Das Wunder ist ausgeblieben, der Traum vom Finale im eigenen Stadion vorbei: Die U17 des 1. FFC Frankfurt schaffte nach dem 1:4 im Halbfinal-Hinspiel um die Deutsche Meisterschaft gegen den SV Werder Bremen nicht mehr die erhoffte Wende. Vor 234 Zuschauern im Stadion am Brentanobad trennten sich die Ersten der B-Juniorinnen-Bundesliga-Staffeln Süd und Nord/Nordost im Rückspiel mit 1:1. Während die Saison für den 1. FFC Frankfurt damit beendet ist, kämpfen die Grün-Weißen nun am nächsten Wochenende gegen Liga-Konkurrent 1. FFC Turbine Potsdam um die Krone dieser Altersklasse.

Einen Drei-Tore-Rückstand aufholen – das war die ambitionierte Herausforderung für die U17 des 1. FFC Frankfurt am Pfingstsonntag. Klar war somit bereits vor dem Anpfiff, dass der Süddeutsche Meister ein „perfektes Spiel“ abliefern muss, damit der Endspiel-Traum weitergeträumt werden kann. Bereits in der dritten Minute hätte Larissa Galvez Estrada für einen Auftakt nach Maß sorgen können, doch die Stürmerin scheiterte freistehend an Bremens Torfrau Anna Bockhorst. Ein typischer Fall für den Konjunktiv: Was wäre gewesen, wenn die frühe Führung gelungen wäre? Die nächste FFC-Chance in der 18. Minute: Nach einer Flanke von Kim Olafsson konnte Anna Bockhorst den Ball nicht festhalten, doch Larissa Galvez Estrada kam beim Nachschuss-Versuch einen Tick zu spät. Nun folgte die kalte Werder-Dusche: Stefanie-Antonia Sanders setzte sich auf der rechten Seite durch und legte für Ann-Cathrin Zabel zurück, die mit einem platzierten Flachschuss ins lange Eck zum 1:0 traf (20.). Die schnelle Antwort hätte Kim Olafsson geben können, doch die luxemburgische Nationalspieleirn bekam das Leder nach einem Pass von Larissa Galvez Estrada nicht unter Kontrolle (22.). In der 26. Minute setzte Alina Botzum einen Kopfball nach Flanke von Nina Lührßen deutlich über die Latte.

Nach dem Seitenwechsel wuchs die Hoffnung im FFC-Lager noch einmal: Der Ausgleich von Kim Olafsson, die mit einem platzierten 15-Meter-Schuss aus halbrechter Position traf (48.), kam zu einem Zeitpunkt, als noch alles möglich schien. Drei Tore in 32 Minuten – warum denn nicht? Zwei Minuten später hatte Larissa Galvez Estrada sogar das 2:1 auf dem Fuß, allerdings behielt auch diesmal Werder-Keeperin Anna Bockhorst die Oberhand. Dann fast der endgültige K.o.: Julia Suderburg spitzelte den Ball nach einem von Nina Lührßen ausgeführten Freistoß auf die Latte des FFC-Tores (56.). Sekunden später setzte sich Kim Olafsson auf der rechten Seite durch und entschied sich für einen Abschluss aus spitzem Winkel – eine scharfe Hereingabe ins Zentrum wäre womöglich die bessere Variante gewesen (57.). Von nun an schienen die Gastgeberinnen selbst nicht mehr an die Überraschung zu glauben. Oder anders ausgedrückt: Die Gäste, die ohne ihre schwer verletzte Nationalspielerin Giovanna Hoffmann angereist waren, hatten keine Mühe, das Resultat über die Zeit zu bringen.

So feierte nach 80 Minuten schließlich das Team aus der Hansestadt den Einzug ins Finale um die Deutsche Meisterschaft. Doch auch wenn den Frankfurterinnen der große Coup nicht gelang: Die Saison 2014/15 war für die B-Juniorinnen des frischgebackenen Champions-League-Siegers eine äußerst erfolgreiche. Bis es im September wieder um Punkte gehen wird, stehen naturgemäß einige Veränderungen ins Haus. Eine ist bereits fix: Für Trainer Matt Ross, der eine andere Aufgabe beim 1. FFC Frankfurt übernehmen wird, war es das letzte Spiel als Verantwortlicher an der Seitenlinie.

1. FFC Frankfurt U17: Lücker – Emmerling (60. Engel), Maslo, Gaudl, König, Schulze Solano (63. Shala) – Herrmann, Speck – J. Dallmann (70. Fedel) – Olafsson, Galvez Estrada.

SV Werder Bremen: Bockhorst – Kersten (67. Lieberum), Klingelhöfer, Suderberg, Schnäckel (74. Heinschel) – Zabel (69. Siegel), Wichmann, Meyer, Lührßen – Sanders, Botzum (77. Schwenke).

Tore: 0:1 Zabel (20.), 1:1 Olafsson (48.)

Schiedsrichterin: Ines Appelmann (Alzey)

Zuschauer: 234

Gelbe Karten: Galvez Estrada – Siegel

(Bilder: Carlotta Erler)