Als Vizemeister über die Ziellinie

Für die U17 des 1. FFC Frankfurt ist eine erfolgreiche Saison 2016/17 mit einem Erfolgserlebnis zu Ende gegangen: Das Team von Trainer Adrian Stanik verteidigte mit dem 1:1 bei Verfolger SC Freiburg den zweiten Tabellenplatz in der B-Juniorinnen-Bundesliga Süd. Zwei Drittel ihre Partien konnten die Frankfurterinnen gewinnen und auch für die einzige Saisonniederlage des übermächtigen FC Bayern München, der an der Endrunde zur Deutschen Meisterschaft teilnimmt, war der FFC verantwortlich.

Viel sprach nicht für den 1. FFC Frankfurt, als sich das Team auf den Weg in den Breisgau machte: Der scheidende Trainer Adrian Stanik, der in den letzten Wochen ohnehin mit großem Verletzungspech zu kämpfen hatte, musste nicht nur auf die Leistungsträgerinnen Katharina Blank und Sophie Trepohl, sondern kurzfristig auch auf Eleni Saich, die mit Wadenproblemen ausfiel, verzichten. Auf der Ersatzbank der Gäste nahmen somit allein Torhüterin Karla Erichsen und Jasmin Hornung Platz. Ganz andere Voraussetzungen beim SC Freiburg, der unbedingt noch am FFC vorbeiziehen wollte und dies nicht zuletzt im Mitwirken von Klara Bühl, die in dieser Saison bereits zehn Mal in der Allianz Frauen-Bundesliga zum Einsatz kam, dokumentierte.

So gehörten die ersten Minuten bei hochsommerlichen Temperaturen auch dem Sport-Club: Bereits in der zweiten Minute musste FFC-Torfrau Luisa Palmen, die eine Chance von Klara Bühl reaktionsschnell entschärfte, ihr ganzes Können aufbieten. Kurz darauf gab’s dann einen zweifelhaften Eckball für die Gastgeberinnen, den Victoria Ezebinyou zur Führung nutzte (6.). Ein denkbar schlechter Start für die Frankfurterinnen, die danach ihre erste gefährliche Szene hatten: Nach einer Flanke von Lisa Ebert verpasste Emily Kraft knapp. Dann tankte sich Shekiera Martinez auf der rechten Seite durch und schloss aus spitzem Winkel ab, doch SC-Keeperin Rafaela Borggräfe war zur Stelle (15.). Sekunden später rauschte auf der anderen Seite eine Hereingabe von links, die knapp verpasst wurde, durchs Frankfurter Defensivzentrum. In der 18. Minute gab Emily Kraft nach Zuspiel von Shekiera Martinez einen Schuss ab – und spätestens jetzt war der FFC-Nachwuchs voll im Spiel. Nur der Ausgleich ließ noch auf sich warten, auch weil Ena Taslidza nach einem Zuspiel von Lisa Ebert zu überhastet abschloss (23.). „Leider haben wie die erste Viertelstunde verpennt“, fand FFC-Trainer Adrian Stanik deutliche Worte. „Daher war die Freiburger Führung verdient, auch wenn sie aus einem unberechtigten Eckball resultierte. Danach hatten wir mehr vom Spiel und auch die klareren Chancen, so dass der Ausgleich verdient gewesen wäre.“

Der Start in die zweite Halbzeit hätte aus FFC-Sicht nicht besser sein können: Shekiera Martinez erzielte in der 43. Minute das 1:1 – es war ihr zehnter Saisontreffer. Die Frankfurterinnen waren nun in der „Blitztabelle“ wieder an ihrem Gegner vorbeigezogen, doch allein das Remis zu halten, war keine Option. Der 1. FFC Frankfurt blieb stattdessen am Drücker: In der 46. Minute kam Lisa Ebert nach einem Zuspiel von Shekiera Martinez zum Abschluss, in der 60. Minute Chiara Hahn. Freiburger Torszenen blieben die Ausnahme – und wenn es mal ansatzweise gefährlich wurde, warf sich eine Frankfurterin energisch dazwischen. Kurz vor dem Abpfiff hatte Shekiera Martinez dann gleich zwei Mal den Siegtreffer auf dem Fuß. „Wenn sie auf die mitgelaufene Emily Kraft querlegt, gewinnen wir hier, was sogar verdient gewesen wäre“, meinte FFC-Trainer Adrian Stanik. Zufrieden mit der Leistung seiner Schützlinge war er natürlich dennoch: „Wir haben das Beste aus den denkbar ungünstigen Voraussetzungen gemacht und alles aus uns herausgeholt, um die Vizemeisterschaft zu sichern. Ich kann nur den Hut vor meine Mannschaft ziehen – einen besseren Abschluss hätte ich mir nicht vorstellen können!“

1. FFC Frankfurt U17: Palmen – Berg, Linke, von Drigalski, Schulz – Hahn – Kraft, De Rinaldis, Taslidza (72. Hornung) – Ebert (80. Erichsen), Martinez.

(Bild: Heti Tendahl)