Erst schwach, dann stark

Nach zwei total unterschiedlichen Halbzeiten sicherte sich die U17 des 1. FFC Frankfurt im Stadtderby zum Auftakt der B-Juniorinnen-Bundesliga Süd beim 1:1 (0:1) auswärts noch einen Punkt gegen den Nachwuchs von Eintracht Frankfurt. „Wir sind nicht gut ins Spiel reingekommen, da wir nicht geschickt und bissig uns in den Zweikämpfen verhalten haben. Ebenso war unser Spielaufbau nicht optimal, sodass die Eintracht diese Schwäche mit ihrem Pressing gut ausgenutzt hat“, erklärte U17-Coach Paulo Ferreira.

Dabei kamen die FFC-Youngsters gut in die Partie und hatten nach vier Minuten die erste große Torchance, nachdem Leonie Gosch auf die Abwehrkette durchs Mittelfeld lief und den Ball schön auf Leonie Springer durchsteckte, welche jedoch im 1:1 gegen die Torhütern verzog. Es folgten zwei Versuche der Eintracht durch Kiki Wanjura (5.) und Valentina Bitterwolf (8.), bevor Karla Reuter die frühe Führung für die Gastgeberinnen markierte: Die FFC-Spielerinnen konnten sich nicht im Mittelfeld lösen, verloren den Ball und die schnelle Reuter lief auf U17-Keeperin Kübra Peyker zu und schob zum 1:0 an ihr vorbei (10.). Weiter war die Eintracht, gestärkt durch den Vorsprung, die aggressivere und bissigere Mannschaft. Erst nach 20 bis 25 Minuten übernahm die U17 wieder die Spielführung, doch außer harmlosen Schussversuchen und einem Eckball sprang nichts heraus.
 
Ganz anders das Auftreten nach dem Seitenwechsel, die U17-Mädels wurden wachgerüttelt: Ab sofort waren die B-Juniorinnen des FFC die bessere Mannschaft, die zur Halbzeit eingewechselte Naouille Katawaouri brachte Schwung rein. Die U17 war nun präsent und brachte trotz der heißen Temperaturen ein gutes Tempo ins Spiel. Die erste FFC-Chance kam nach einem Eckball zustande,  doch Franziska Sinclair wartete am langen Pfosten und traf nur den Pfosten mit einem Schuss aus kurzer Distanz (51.). Gute Kombinationen – besonders über Leonie Springer und Katawouri – beschäftigten die Eintracht-Abwehr, auch wenn oft die Spielzüge nicht konsequent zu Ende gespielt wurden. Doch der mittlerweile verdiente Ausgleich fiel noch: Der erste Angriff konnte von dem Eintracht-Nachwuchs noch abgewehrt werden, der Ball kam jedoch zu Michelle Hochstadt, welche mit einem Traumtor aus ca. 30 Metern über die Torhüterin hinweg zum 1:1 traf (66.).
 
Die Eintracht kam in dieser Phase der Begegnung nur noch zu Entlastungsangriffen, die U17 war nun am Drücker: Bei einem weiteren Eckball für die Gäste hätte es womöglich einen Elfmeter geben können, doch hochkarätige Torchancen gab es keine mehr, sodass das Unentschieden aufgrund der beiden unterschiedlichen Halbzeiten in Ordnung ging.

„In der ersten Halbzeit waren wir nicht im Spiel. Keine Präsenz, zu langsam in unseren Aktionen. Da war die Eintracht sehr pfiffig und ist verdient in Führung gegangen. Dagegen habe ich eine tolle zweite Halbzeit meiner Mannschaft gesehen ist, wie sie zum Ausgleich gekommen ist und sich noch weitere gute Tormöglichkeiten erspielt hat. Hätte das Spiel zehn Minuten länger gedauert, bin ich sicher, dass wir das Spiel noch gewonnen hätten. Aber aufgrund der Spielverteilung geht das Unentschieden in Ordnung“, resümierte Paulo Ferreira. Sein Team hat am kommenden Samstag, dem 7. September, die Chance im ersten Heimspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim, mit einem Dreier nachzulegen. Anstoß im Stadion am Brentanobad ist um 14.00 Uhr.

U17 1. FFC Frankfurt: Peyker – Hesselbach (75. Fuss), Janser, Kegler (50. Marhabi), Sinclair – Hochstadt, Gosch (50. Brehmer), Choteschovsky (52. Katawouri), Rust, Passarge – Springer

(Foto: Moritz Kegler)